An der Wildschweinsuhle
Von der Wildschweinsuhle bis zum Rehbock, von der Tollkirsche bis zum Fichten-Senior - bei der heutigen Waldwanderung mit Rudi Engelhard, dem Förster des Pfaffenhofener Stiftungswaldes, gab es allerhand zu erleben. Mitmachen konnten bei der dreistündigen Führung, deren Veranstalter die Volkshochschule Pfaffenhofen war, insbesondere auch Menschen mit Handicap.
Eine eher überschaubare Anzahl von am Wald und seinen Bewohnern interessierten Menschen trafen sich am zum Schindelhauser Forst vor den Toren Pfaffenhofens. Mit den Klängen aus dem Parforcehorn begrüßte Engelhard die Gäste, die sogleich Freundschaft mit seinem jungen Jagdhund "Specki" schlossen.
Schwanzwedelnd genoss "Specki" die Streicheleinheiten der Kinder, die ihn schnell in ihr Herz schlossen. Doch nicht nur für die Kinder gab es allerlei Neues zu erfahren und zu entdecken. So führte der Weg vorbei an mehreren Jagdkanzeln zu einer Wildschweinsuhle und auch an mehreren Futterstellen kam die Gruppe vorbei. Unterwegs dahin war eine über 140 Jahre alte und allein von daher schon mehr als imposante Fichte zu bewundern. Von ihr war dann auch Alt und Jung beeindruckt.
Nicht zu spaßen ist mit den Tollkirschen, die in all ihren Teilen giftig ist.
Mit gemischten Gefühlen begegnet ist man dagegen den Tollkirschen, die am Wegesrand gerade ihre Blüten präsentieren. Sowohl deren Wurzeln, Blätter als auch ihre Früchte enthalten eine große Menge an Alkaloiden. Wobei unter anderem das Hyoscyamin ihre spezielle Giftigkeit ausmacht, wie vom Förster zu erfahren war. Da die Früchte noch nicht ausgereift waren, verlockten sie auch nicht zum Verzehr der dann schwarz glänzenden Beeren. Zehn von ihnen sollen eine tödliche Wirkung, etwa durch Atemlähmung, beim Menschen haben.
Keine Gefahr dagegen ging von einem Rehbock aus, der auf einer kleinen Lichtung das Vorbeigehen der Waldbesucher aus nur etwa 30 Meter Entfernung beobachtete. Nach einigen Minuten wurde es ihm dann aber doch zu unheimlich und er suchte das Weite.
Ein Rehbock beobachtete die Waldbesucher.
Leichter zu finden waren die vielen Fährten und Spuren der Tiere im schlammigen Boden. Engelhard machte auch auf eine Senke aufmerksam, wo sich die Wildschweine im Schlamm suhlen, weil die Erdkruste auf ihrer Haut von den lästigen Mücken und anderen Plagegeistern - quasi als biologischer Mückenschutz - nicht so gut durchstochen werden kann.
Bevor der Waldbesuch sein Ende nahm, gab es an der Jägerhütte noch Bratwürstl, die an selbstgeschnitzten Haselnuss-Stöcken ins Feuer gehalten wurden.
Für all jene, die noch das haptische Erlebnis suchten, brachte Engelhard einen präparierten Rehbock und einen Fuchs mit, die ausgiebig betastet werden konnten. Gesättigt und voller Begeisterung für den Wald und seine Bewohner ging es dann nach Hause.
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