Schlacht – Gefecht – Scharmützel ?
Als die „wohl unblutigste Schlacht der Geschichte“ bezeichnet Frieder Leipold die Schlacht um Pfaffenhofen von 1745. Er befasst sich seit Jahren mit den historischen Ereignissen rund um die Schlacht und hielt anlässlich der neu erworbenen historischen Karte einen Vortrag vor dem Heimat- und Kulturkreis.
Ursula Beyer, Vorsitzende des Heimat- und Kulturkreises begrüßte die 15 Vereinsmitglieder und Gäste im Vereinsraum neben der Spitalkirche.
Vor einiger Zeit hatte Stadtarchivar Andi Sauer bei Recherchen eine bislang unbekannte Karte in einem Antiquariat entdeckt. Sie war hervorragend erhalten und zeigte Details des Schlachtverlaufs im April 1745.
Ursula Beyer erwarb die Karte kurzerhand und spendete sie dem Verein.
Frieder Leipold hielt im April bereits eine kleine Wanderung zum Originalschauplatz der Schlacht bei Mitterscheyern ab, an der über 40 Interessierte teilgenommen hatten.
Heute erläuterte er noch einmal die Details der Schlacht die keine war. Bayerische Truppen waren auf den Feldern bei Mitterscheyern gar nicht anwesend, Franzosen trafen dort auf österreichische Truppen, man bezog wohl Aufstellung, doch die französischen Truppen flüchteten noch bevor die Schusswechsel begannen.
Es gelang Frieder Leipold durch genaue Recherche und Kartenvergleich die Ereignisse minutiös darzustellen. Auch den Verlauf des Truppendurchzugs durch Pfaffenhofen konnte er an den jeweiligen Häusern festmachen. Dort gab es mit dem Wirt vom Pfaffelbräu auch das einzige Todesopfer dieser Schlacht.
Die Franzosen beklagten zwar starke Verluste, doch suchten wohl eher zahlreiche Soldaten auf dem raschen Rückzug das Weite.
Obwohl die Schlacht selber gar nicht stattfand – eine Woche danach wurde der Friede von Füssen geschlossen.
Und diese Schlacht, die eher ein Aufeinandertreffen war, zeigt in aller Deutlichkeit die Folgen für die Pfaffenhofener Bevölkerung, die Plünderungen, den Schrecken und die Schäden.
Die Quellenlage dafür ist sehr dicht und wurde von Frieder Leipold ebenfalls genau aufgearbeitet.
Der einstündige Vortrag war für die Zuhörer spannend und erkenntnisreich.
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