Köstliches aus aller Welt
Versäumt hat tatsächlich etwas, wer da nicht dabei war: Beim Multi – Kulti Fest im Reichertshofener Schlosshof gab es am heutigen Samstagnachmittag nicht nur ein buntes Miteinander der Kulturen zu erleben, sondern die Besucher hatten die wohl einmalige Gelegenheit, dort kulinarische Besonderheiten aus der ganzen Welt zu genießen.
Mit ihrem Ziel, ein "zwangloses Kennenlernen der verschiedenen Nationen" zu veranstalten, legte der Arbeitskreis Asylbegleitung in der Caritas Nachbarschaftshilfe Reichertshofen eine Punktlandung hin. Über 100 Gäste verschiedener Nationalitäten kamen in den Schlosshof hinterm Rathaus und feierten dieses Begegnungsfest, das von der Nachbarschaftshilfe-Leiterin Elisabeth Kukral, Conny Maier als Frontfrau des Arbeitskreises Asyl und unter Mitwirkung von Gisela Kremer zusammen mit einigen weiteren Helfern organisiert worden war.
Leider waren unter den Feiernden erkennbar wenig Reichertshofener. Die Erwartungen der Veranstalter wurden dahingehend etwas enttäuscht. Überrascht allerdings waren sie von der Fülle des kulinarischen Angebots, das am Ende üppiger ausfiel als ursprünglich gedacht. Maier sprach denn auch von einem "mehr als gelungenen Fest" und probierte sich durch die Köstlichkeiten mit ihren abenteuerlich klingenden Namen, die hier aufzuführen wohl eh keinen Sinn machen würde. Man musste sich die grenzenlos vielfältigen Speisen, die da im Haus der Vereine aufgebaut wurden, eben auf der Zunge zergehen lassen.
Damit das Fest unter der Schirmherrschaft von Reichertshofens Bürgermeister Michael Franken (JWU) überhaupt gelingen konnte, war im Vorfeld einiges gespendet worden. Mit von der Partie waren dabei beispielsweise drei Bäckereinen, der Katholische Frauenbund und auch die Pfarrgemeinde, um nur einige zu nennen. Die Angestellten einer örtlichen Apotheke räumten sogar ihre Kaffekasse aus und finanzierten damit etliche Kochzutaten mit denen die Asylbewerber dann ihre heimatlichen Gerichte zubereiteten.
Ehrenamtlich tätige Menschen aus der Marktgemeinde, so Kukral in ihrer Begrüßungsrede, leisteten viel Hilfe zur Selbsthilfe, damit sich ausländische Mitbürger hier bei uns zurechtfänden. "Der heutige Nachmittag ist ein wichtiger Beitrag dazu!", hob Kukral hervor und ergänzte, dass mit diesem Fest auch Berührungsängste abgebaut würden.
Neben dem Landtagsabgeordnete Karl Straub war auch Landrat Martin Wolf (beide CSU) zum Mitfeiern gekommen. In seiner kurzen Ansprache lobte der Landkreischef den Markt und bezeichnete ihn bei der Aufnahme von Flüchtlingen als "Vorbildgemeinde." Derzeit sind 53 Asylbewerber aus Syrien und Afghanistan in zwei Einrichtungen in Reichertshofen untergebracht. Sechs Syrer werden dieser Tage noch hinzukommen. "Alle Bürger in Bayern tun viel, müssen aber noch mehr tun", sagte Straub, der als Abgeordneter im Ausschuss für Verfassung und Recht für Asylsozialpolitik zuständig ist, im Hinblick auf die stetig steigende Zahl an Asylsuchenden, die auch im Freistaat auf Schutz und Sicherheit hoffen.
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