Frau Dr. Barbara Huber-Rudolf - Kann Allah der Vater Jesu sein?
Frau Dr. Barbara Huber-Rudolf - Kann Allah der Vater Jesu sein?
Die Theologin und Islamwissenschaftlerin Barbara Huber-Rudolf, hat im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen in Pfaffenhofen, ihren Vortrag mit diesem etwas provokanten Titel überschrieben.
Allah der Vater Jesu? Wie soll das zusammen gehen, beim näheren Betrachten und im Laufe des Abends, positionierte sich die Fragestellung dann eher im theologischen Auslegungsbereich der heiligen Schriften der drei monotheistischen Weltreligionen. Wie sehen die Schreiber des Koran die christliche Erlösergeschichte, welche Rolle als Prophet spielt Jesus, der ja bekanntermaßen 550 Jahre vor Mohammed gelebt haben soll? Wie hat Gott den Menschen geschaffen, als sein Ebenbild, als ein Abbild einer Idee, wie kann Jesus dann Sohn einer Maria sein, die eben nach dieser Idee entstanden ist?
Über achzig Wissbegierge hatten sich im Katholischen Pfarrheim Pfaffenhofen eingefunden um Neues zu erfahren und Altes betätigt zu finden. Frau Dr. Barbara Huber-Rudolf ist Lehrbeauftragte für Praktische Theologie der Universität Mainz und Referentin des Bistums Mainz für interreligiösen Dialog. Seit über 30 Jahren arbeitet sie zudem bei Cibedo mit (Christlich-Islamische Begegnung – Dokumentationsstelle), einer Fachstelle der Deutschen Bischofskonferenz mit Sitz in Frankfurt. Am Vormittag hatte sie eine regionale Fortbildungsveranstaltung für Realschullehrer im Fach Ethik/Religion an der Georg-Hipp-Realschule Pfaffenhofen, mit dem Leitthema „Moderne Strömungen im Islam und gesellschaftliche Herausforderungen“, gehalten.
Die freundliche Bayerin war also warmgelaufen für die vielen, teils hochtheologischen Fragen und Auslegungen in der Diskussionsrunde. Koran Suren wurden auf ihre Deutung nicht nur in der deutschen Übersetzung, sondern auch auf Arabisch interpretiert. Bibeltexte wurden ebenso, aus mitgebrachter Literatur gegenübergestellt, manchmal hatte ich den Eindruck einer komplexen religiösen Hochschullesung. Mit viel Humor und Einfühlungsvermögen glätte Huber-Rudolf die kurz aufflammenden Leidenschaften ihrer Besucher.
Fazit: „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“ um mit Friedrich dem II zu sprechen, oder „jeder lasse dem anderen so viel Platz, wie er selber gerne hätte!“ Die Tiefen der Schriftenauslegung und der Vergleich der Glaubensbekenntnisse, waren auf jeden Fall etwas ganz Besonderes bei den Interkulturellen und Interreligiösen Wochen.
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