VdK Ortsverband kurz vor dem Aus
Ist nun kommissarischer VdK-Vorsitzender in Pörnbach: Winfried Schiebel
Kein Kandidat für den 1. Vorsitz hat sich bei der Jahreshauptversammlung des VdK-Ortsverbandes Pörnbach gefunden. Damit steht die Eingliederung des hiesigen gemeinnützigen Vereins in einen anderen Ortsverband bevor. VdK-Regionalgeschäftsführer Manfred Klusch und VdK-Ortsvorsitzender Winfried Schiebel wollen den VdK in Pörnbach jedoch noch retten.
Nur zwölf von 89 Mitgliedern waren zur Jahreshauptversammlung und damit zur turnusmäßigen Neuwahl der Vorstandschaft in den Pörnbacher Gasthof Bogenrieder gekommen. Eine mit rund 6676 Euro vergleichsweise gut gefüllte Kasse war die positivste Botschaft an diesem Samstagnachmittag, die Schiebel verkünden konnte. Schlecht bestellt ist es nämlich mit zu früheren Zeiten gut besuchten Ausflügen und der Weihnachtsfeier, die im vergangenen Jahr bereits ausfallen musste. Und zwar weil dabei kaum jemand mitmachen wollte. "Bei zu geringer Teilnahme sind die Unkosten nicht gedeckt", stellte Schiebel fest und bei nur wenigen Teilnahmewilligen bei Ausflügen kämen auf den Einzelnen zu hohe Kosten zu. Ebenfalls immer weniger Mitglieder zu finden sind für die eigentlich schon obligatorisch geglaubte Haussammlung des VdK. Schiebel dazu: "Es ist ein Problem, Sammler zu finden, deshalb wurde auch voriges Jahr nicht gesammelt." Obgleich die Spendenbereitschaft schon vorhanden wäre, wie Schiebel meinte.
Als es nun darum ging, die Vorstandschaft zu entlasten und Neuwahlen zu machen stellte es sich heraus, dass sich niemand aus den Reihen der Anwesenden bereit dazu erklärte, für die Position des 1. Vorsitzenden zu kandidieren. Schiebel selbst erklärte nach nunmehr zwölfjähriger Amtszeit, dass er gesundheitlich nicht mehr in der Lage sei, den Ortsverband weitere vier Jahre zu führen. Wenn möglich sollte ein jüngerer Kandidat an die Spitze. Seine Erkundigungen im Vorfeld der Versammlung hätten aber bereits gezeigt, dass vor allem aus zeitlichen Gründen sich niemand dazu bereiterklärt hatte, sich der Kandidatur zu stellen.
Aufhören will auch der bisherige 2. Vorsitzende Franz Hemmer; Schriftführerin Jutta Pletz war bei der Versammlung nicht anwesend und konnte auch per Telefon nicht erreicht werden, um nach ihrer Bereitschaft anzufragen, ob sie denn weiterhin im Vorstand tätig sein will; Elfriede Romaniuk (diese Position wird von der Vorstandschaft bestimmt und nicht gewählt) bleibt vorläufig weiterhin Kassier; Rudi Kiermeier ist noch Beisitzer (wird aber voraussichtlich nicht mehr antreten) und Beisitzerin Inge Gelhart fehlte bei der Jahreshauptversammlung.
Schließlich einigte man sich nach einem in diese Richtung zielenden Vorschlag aus der Versammlungsrunde darauf, die Vorstandschaft nicht zu entlasten und für den kommenden Herbst zu einer eigenen Wahlveranstaltung einzuladen; dies in der Hoffnung, dass sich entsprechende Kandidaten bis dahin finden. "Es ist auch nicht viel Arbeit damit verbunden", beteuerte Schiebel in Bezug auf das Amt des Vorsitzenden. Somit bleibt die komplette bisherige Vorstandschaft für die kommenden Monate kommissarisch im Amt. Klusch wird dennoch demnächst vorsorglich Gespräche mit den VdK-Ortsvorsitzenden von Hohenwart, Hög und Pfaffenhofen führen und deren Bereitschaft erkunden, die 89 Pörnbacher VdK-Mitglieder aufzunehmen.
Zum Ende hin galt es, eine Ehrung für 25-jährige Mitgliedschaft vorzunehmen. Das Treuezeichen in Gold konnte jedoch wegen seiner Abwesenheit nicht an Florian Bogenrieder überreicht werden. Schiebel begnügte sich daher mit dem Vorlesen der Urkunde und will dieser Tage dem Ausgezeichneten die Ehrennadel persönlich vorbeibringen.
VdK Regionalgeschäftsführer Manfred Klusch
Wie wichtig gerade in heutiger Zeit der VdK sei, das stellte Klusch überzeugend in einem Vortrag zur aktuellen Sozialpolitik dar. Bei Mütterrente oder auch der Reform der Krankenkassenbeiträge beispielsweise habe der VdK "Zeichen gesetzt". Auch der Koalitionsvertrag etwa trage die Handschrift des VdK. Täglich füllten in Bayern durchschnittlich 142 Menschen ein Beitrittsformular aus, was das Bedürfnis an Beratung und Beteiligungswillen widerspiegele. Die Gefahr von Altersarmut sei noch lange nicht gebannt, prophezeite Klusch. Und die Pflegereform werde immer wieder hinausgezögert. Auch dabei bliebe der VdK im Interesse seiner Mitglieder und vor dem Hintergrund einer stetig steigenden Beitrittszahl zuverlässig am Ball.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.