„Die Kunst Deines Nachbarn“: Kunst aus Ostasien
Carine Raskin-Sander(2.v.r.), Myung-Soon Schönwetter (2.v.l.), Liu Wei-Yu (rechts)
Zum zweiten Mal hatte die Französin Carine Raskin-Sander eine Ausstellung über Kunst der Nachbarn vorbereitet. Sie wurde dabei von vielen in Pfaffenhofen und Umgebung lebenden Menschen aus Japan, Süd-Korea, Taiwan und China unterstützt. Die Ausstellung, die am Freitag im Haus der Begegnung eröffnet wurde, soll Einblicke in die Kunst und Kultur von Menschen aus Asien geben.
"Tsunami", Myung-Soon Schönwetter
Die Besucher erwarten in der Städtische Galerie Pfaffenhofen Kunstwerke und Objekte aus China, Japan, Südkorea und Vietnam. Die asiatische Kunst zählt zu den ältesten Kulturtraditionen der Menschheit. Bei der Vernissage am Freitag führte Carine Raskin-Sander kurz in die Ausstellung ein und übergab das Wort zur Eröffnung an Stadtrat Reinhard Haiplik. Er bekannte, dass er beim Hören von asiatischen Liedern Tage zuvor eine gewisse Traurigkeit verspürt habe, die jedoch ganz schnell wieder verflogen sei, nachdem ihm die südkoreanische Malerin Myung-Soon Schönwetter ihre Bilder gezeigt und erklärt hatte. Nach anfänglich gegenständlicher Darstellung wurden ihre Themen mehr und mehr abstrakt, wobei der koreanische Einfluss, insbesondere der Kalligraphie, stärker hervortrat. Ihre künstlerische Laufbahn liegt ihr sozusagen im Blut. Schon konfuzianisch beeinflusste Vorfahren aus vergangenen Jahrhunderten sind in ihrer künstlerischen Tätigkeit belegt, in ihrer Familie sind Kunstmaler, Bildhauer und Kalligraphen zu finden. Mehrere Ausstellungen im Landkreis Pfaffenhofen und der weiteren Umgebung machten sie einem anspruchsvollen Kennerkreis bekannt.
"Hopfengarten", Myung-Soon Schönwetter
Ihre Bilder sind Kern der Ausstellung. Dabei lobte Haiplik zwei ihrer Bilder von Hallertauer Hopfengärten, „sie hat die Poesie der Hopfengärten teilweise besser erfühlt wie manch heimischer Künstler“. Myung-Soon (übersetzt: herrlicher Sonnenschein) Schönwetters Bilder würden Signale der Ruhe, Harmonie und Ausgeglichenheit aussenden“, so Haiplik. Die asiatische Malerei befasse sich viel mehr mit der Natur, mit Blumen, Vögeln und Wasserläufen im Vergleich zur europäischen Malerei, die zu früheren Zeiten eher auf die Abbildung von Personen setzte, so Haiplik. Dabei stellten sie die Natur nicht statisch sondern dynamisch dar und die Künstlerin deute in ihren Bildern nur an und lasse dem Betrachter Raum zur Eigeninterpretation.
Die Veranstaltung, die im Mai im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen stattfindet und zu der viele der anwesenden Pfaffenhofener mit asiatischen Wurzeln mit Exponaten beigetragen hatten, wurde begleitet vom Gesang der japanischen Sopranistin Masako Goda-Hanft und ihrem Mann Max am Klavier und die chinesische Austauschstudentin Liu Wie-Yu zeigte ihr Können am traditionellen Saiteninstrument Guzheng. Außerdem wurden Gedichte aus Taiwan mit deutscher Übersetzung und von Frau Lee-Dauerlsberg eine Sage aus Korea vorgetragen. Informationsschriften über die verschiedenen Kulturen in Südost-Asien liegen ebenso zur Information aus wie über die verschiedenen Schriften in den Ländern. Außerdem hatte sich Carine Raskin-Sander die Mühe gemacht, in Schönschrift die verschiedenen ausgestellten Exponate umfangreich zu erläutern. Den Besucher erwarten in der Städtische Galerie Kunstwerke und Objekte aus China, Japan, Südkorea und Vietnam. Die asiatische Kunst zählt zu den ältesten Kulturtraditionen der Menschheit.
Masako Goda-Hanft
Liu Wei-Yu (am Guzheng)
Geöffnet ist die Ausstellung im Haus der Begegnung in der Zeit vom 18. Bis 25. Mai von Montag bis Freitag 9 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 16.30 Uhr bei freiem Eintritt. Führungen durch die Ausstellung mit Lesung sind am Sonntag, 18.Mai und 25. Mai jeweils um 16 Uhr vorgesehen.
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