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Was hatten sie denn nun noch an, die "3 nur mit Gitarre"?

Puuuh, das war heftig am Donnerstagabend im Scheyrer Prielhof: das Publikum wurde bei den Auftritten der "3 Männer nur mit Gitarre" bis an die Grenzen der Konzentrationsfähigkeit getrieben, um auch ja alles mit zu bekommen, was von der Bühne an Gags und Geschichten auf sie herunter prasselte. Roland Hefter, Michi Dietmayr und der Keller Steff haben sich gesucht und gefunden. Heraus gesprungen ist ein Musikkabarett der allerfeinsten Art.

"Zuerst kimm i, dann der Michi, dann der Steff, dann eine Pause. Danach geht's umgekehrt weiter und am Schluss spuin mia alle mitanand." Kurz und knapp war die Programmansage von Roland Hefter zu Beginn. Er sei noch ganz außer Atem, im Stau gestanden und gerade erst angekommen. "Gibt es wirklich Leit, die da wohna und z'Minga auf'd Arbeit fahrn?" Atemlos war er bei seinem Auftritt ganz und gar nicht; Stimmung von Beginn an, der Einheizer der 3 mit Gitarre. " Beim ersten Liadl muss glei a Stimmung sei - sonst haut's den Abend nimmer hie." Aus dem Münchener Südosten kommt Roland Hefter, ist mit dem Oktoberfest aufgewachsen; so wundert es nicht, dass die Wies'n sich auch in vielen seiner Texte wiederfinden. Egal ob bei "Ich kauf mir keinen Cappuccino in Bibione, viel schöner ist die erste Maß bei der Fischer-Vroni" oder wenn er die Probleme beim Entsorgen der Maß'n auf dem Festgelände beschreibt.

Im gleichen Stil ging es weiter mit Michi Dietmayr. Was ihn auf Amperpettenbach gebracht hat, in dem man so schön wohnen kann, weil's jetzt auch einen Kreisverkehr hat - und ein Sexlokal -, das ist nicht bekannt. Der Ortsname hat's ihm scheinbar angetan. Schon fast legendär darf sein größter Hit natürlich nicht im Programm fehlen: "Hunger - Pipi - Kalt": so sind die Mädchen halt. Wohingegen die Mannsbilder ihre Favoriten natürlich anders benennen: "Fußball - Schweinsbratn - und a halbe Bier". Der gesamte Saal stimmt ein, die weiblichen Besucher mit dem Mädchen-Text, die männlichen mit ihrem Part.

Und dann kommt der Steff. Wie immer ein bisschen desorientiert und unaufgeräumt wirkend, dabei aber sofort präsent auf der Bühne. Über seine dreckerten Schua dürfe die Presse um Gottes Willen nichts schreiben, das würde ihm seine Mama niemals verzeihen. Nun gut, dann lassen wir das! Sein Programm ist ja mittlerweile fast Kult. Egal ob der "Bulldogfahrer", "Kaibeziang" oder das immer wieder schöne "Marionette" - das Publikum kennt sie inzwischen alle. "er kurbelt'n oh, er kurbelt'n oh, er kurbelt'n oh weil er des ko, er kurbelt'n oh, jawoi weil er des ko. Er is da Bulldogfahrer, ja der sei Handwerk ko."

Tja, und danach ging es dann noch richtig ab im Gewölbe. Die "3 Männer nur mit Gitarre" holten sich mit Christian und Andreas Skasa die Veranstalter auf die Bühne - beide ebenfalls Musiker in einer Band -, und dann ging's noch einmal richtig ab. Christian an den Keyboards, Andreas mit seiner Gitarre und Roland Hefter griff zu seinem ursprünglichen Instrument, der Trompete. Und dann kam, worauf alle - weiblichen - Besucher gewartet hatten: die T-Shirts flogen, so waren die drei zwar nicht nur mit Gitarren, für einen Stimmungshöhepunkt hat aber auch der Oben-ohne-Teil des Konzerts ausgereicht.

"Living next door to Alice" wurde in der Zugabe auf bayrisch noch zu "Alice, trink ma noch a Helles", danach war ein bemerkenswerter Konzertabend zu Ende. "Mindestens zwoa Leben" war einer der Songs von Roland Hefter - das bräuchte das Publikum im Grunde genommen auch, um dieses Feuerwerk an Gags und Geschichten verarbeiten zu können. Nächste Veranstaltung im Prielhof von Skasa Event: das Lied"Gut" Open Air mit Seer am 27. Juni.
 

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