Wechsel an der Führungsspitze
Zum neuen Landesvorsitzenden des Landesverbands Bayerischer landwirtschaftlicher Wildhalter (LBW) ist jüngst der Wolnzacher Marktgemeinderat und Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes Max Weichenrieder gewählt worden.
"Auf die neuen Aufgaben freue ich mich, denn Wildhaltung in Gehegen ist auch ein Bestandteil landwirtschaftlicher Tätigkeit", sagte Weichenrieder nach seiner Wahl. Der LBW vertritt etwa ein Drittel der insgesamt 2350 in Bayern tätigen landwirtschaftlichen Gehegewildhalter, die mit so manchen behördlichen oder auch europarechtlichen Auflagen zu kämpfen haben und deren Zahl mehr oder weniger stagniert oder gar rückläufig ist.
Rothirsche etwa waren noch im vorigen Jahr in Bayern als „gefährliche Tiere wildlebender Arten“ behandelt worden und hatten sich somit auf einer Stufe mit den Kampfhunden befunden. Wildhalter haben es also nicht gerade leicht, wie man jetzt ahnen kann. Diese seltsam anmutende Einstufung ist zwar bereits rückgängig gemacht worden, doch müssen Wildhalter weiterhin vielerlei bürokratischen Hürden überwinden, die unter anderem den veterinärmedizinischen Bereich betreffen oder sich auch etwa hinsichtlich der Erlegung des Wildbestandes auswirken.
Bäuerliche Wildhaltung ist jedoch für Landwirte oftmals auch ein zweites ökonomisches Standbein, denn Wildbret und Wildfleisch, wie etwa von Rot- und Damwild, erfreuen sich bei den Konsumenten zunehmender Beliebtheit. Immerhin kämen auch zehn Prozent des gehandelten Wildes bei uns aus der Gehegehaltung, betonte Weichenrieder.
Wildhalter vermarkten überwiegend direkt an Endverbraucher, zum Teil aber auch an Gastronomie und Einzelhandel. Mit einer Gesamtfläche von 5600 Hektar gibt es bundesweit gesehen die meisten Wildgatter in Bayern. Davon sind im Landkreis Pfaffenhofen 45 Damwildhalter, zwölf Rotwildhalter und zwei Sikawildhalter (davon einer mit Dam- und Sikawild) aktiv, die eine Gehegefläche von 58 Hektar bewirtschaften. Weiteren Gehegewildarten, zum Beispiel Muffel- und Schwarzwild, werden in der Region derzeit nicht gehalten.
Die Fütterung der Tiere erfolgt überwiegend über die weitläufige Grünlandnutzung, hauptsächlich in den Wintermonaten wird auch zugefüttert, wie etwa mit Heu und Getreide. Gehegewildfleisch ist ernährungsphysiologisch wertvoll, da es unter anderem mager und eiweißreich und damit für die ausgewogene Ernährung ideal geeignet ist.
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