Ausstellung zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus
Ausstellung zum Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus
Eine Ausstellung mit dem Inhalt „Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Pfaffenhofen“ ist noch bis zum 27.06.2014 im ersten Stock des historischen Rathauses in Pfaffenhofen zu erfahren. Die Exponate sind in direktem Bezug zum geplanten Mahnmal beim Haus der Begegnung zu sehen, dort sollen sie am Fries und der oberen Südfassade des Gebäudes als Informationsstrecke fungieren.
Die Fototafeln, zusammengestellt von Thomas Neumaier, sollen eine Art bildliche Handreichung für den Besucher sein. Das vom Künstler gewollte Denkmal ist, einfach formuliert, ein Stachel im Fleisch der Stadt Pfaffenhofen, der in Form eines roten Stahlträgers das dreistöckige Gebäude durchdringt. Der Platz für das Denkmal hinter der Stadtpfarrkirche St.Johannes Baptist ist mittlerweile leergeräumt und lässt langsam die Dimensionen der Arbeit erahnen.
Nun soll mit der Ausstellung der Bildtafeln in der Öffentlichkeit behutsam die Diskussion um die genauen Inhalte angeregt werden. Die Gegenüberstellung von Opfern und Tätern im Raum Pfaffenhofen ist bewusst gewählt. Beide Gruppen hatten ihren Lebensmittelpunkt hier, der Wahn des Nationalsozialismus darf, auch in Pfaffenhofen, nicht in Vergessenheit geraten. Ganze 17 Jahre hat der Lehrer, Stadtrat und Heimatforscher Reinhard Haiplik für dieses Mahnmal gekämpft. Mit seinem Buch „Pfaffenhofen unterm Hakenkreuz”, hat er gegen das Vergessen und Verdrängen angeschrieben. Er hat Namen genannt, von Tätern und Opfern, den Pfaffenhofenern immer den geschichtlichen Spiegel vorgehalten.
Auch 80 Jahre nach dem Erstarken des Nationalsozialismus in Pfaffenhofen macht dieses Denkmal noch Sinn. In einer Zeit, in der in Europa das nationale Gedankengut wieder in Mode kommt, ist genau so ein Ort der Mahnung notwendig. Die banal gestellte Frage „Was soll ich jetzt hier denken?“, die jedes Mahnmal erleidet, wird durch die Schautafeln grundsätzlich beantwortet, denken muss der Besucher dann schon selber.
Die Ausstellung mit den beigefügten Geschichten der Abgebildeten ist erweiterbar, austauschbar, diskutierbar, sie soll die Grundlage zu einer Meinungsbildung liefern.
http://www.thomas-neumaier.de/
Die Ausstellung im ersten Stock des historischen Rathauses Pfaffenhofen an der Ilm ist geöffnet:
Montag 8.00 - 16.00 Uhr
Dienstag/Mittwoch/Freitag 8.00 - 12.00 Uhr
Donnerstag 07.00 - 18.00 Uhr
jeden 1. und 3. Samstag 9.00 - 12.00 Uhr
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