Auf den Spuren des Wolnzacher Wasserschlosses
Heute ist augenscheinlich vom Wolnzacher Wasserschloss nichts mehr zu sehen. An der Stelle an der das einzige Wahrzeichen stand, stehen heute ganz andere Gebäude. Doch auch wenn das Schloss heute nicht mehr steht, so gibt es immer noch deutliche Spuren von der Pracht der beiden Fürstenfamilien. Marktflüsterer Erich Niedermeier nahm 25 Interessierte mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit.
„Das Wasserschloss kennt man heute nur noch von Zeichnungen“, so Erich Niedermeier. Doch auch wenn dass Schloss im 19. Jahrhundert abgebrochen wurde und die Wolnzach 1932 in ein neues Bachbett verlegt wurde, so gibt es auch nach wie vor noch deutliche Spuren aus dieser vergangenen Zeit. Vor allem die damaligen Ökonomiegebäude stehen weiterhin. „Vom Schlosshof bis zum landwirtschaftlichen Anwesen Schulmeyr handelt es sich um Gebäude aus jener Zeit. Auch Teile des ehemaligen Schlossgrabens kann man bis jetzt noch sehen. „Das gesamte Areal war rund 5000 m² groß“, so Niedermeier.
Besonderes Augenmerk legte Erich Niedermeier auf den Wassergraben. Wie wurde er gespeist? Wurde einfach die Wolnzach umgeleitet? Dies traf nicht zu, wie Marktflüsterer Erich Niedermeier betonte. „Der Graben wurde aus Quellen gespeist.“ Dies konnte auch Rudi Pfab bestätigen, denn bei vielen Bauten mussten auch in der Vergangenheit tiefe Betonpfeiler in die Erde eingebracht werden. „Damals ruhte das Schloss auf starken Eichenpfählen“, so Rudi Pfab. Diese wurden, wie Unterlagen belegen, aus den umliegenden Wäldern geschlagen.
Während man über das Wasserschloss mit seinen sieben Türmen zahlreiche Überlieferungen hat, gibt es über das erste Schloss kaum Aufzeichnungen. „Wir wissen, dass es im 30-jährigen Krieg von den Schweden niedergebrannt wurde“, so Niedermeier. Mehr ist davon nicht mehr überliefert. Vieles liegt also um dieses erste Schloss noch im Dunklen. Doch wie Erich Niedermeier weiter ausführte, konnte man vor einigen Jahren als das Kartmann-Gebäude errichtet wurde, eine erstaunliche Entdeckung machen. „Bei den Ausgrabungen zum Fundament wurden geschmolzene Ziegel gefunden“, so Pfab. Diese stammen aus der Zeit des ersten Schlosses.
Viel Interessantes konnte man bei der ersten Marktführung über die Vergangenheit erfahren. Dabei ging es nicht darum, das Publikum mit Fakten zu erschlagen, sondern einfach auf den Spuren beider Adelsfamilien zu wandeln und sich ein wenig in die Geschichte ziehen zu lassen. Für diese kurzweilige Führung gab es am Ende von allen viel Applaus. Schon jetzt kann man sich auf die weiteren Führungen zum Gump, oder zur Kirchengeschichte freuen.
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