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"Kunst im Gut" - Kulturfestival für alle Altersgruppen

Es war schon ein besonderes Frühjahrs-"Kunst im Gut" in diesem Jahr. 1994 fing alles an mit dem Kunst- und Kulturfestival, das damals ein solches noch nicht war. Einen Künstlermarkt hatte Margit Grüner vielleicht veranstaltet, Stände mit Kunsthandwerk, ein Treffpunkt für alle, die neue Ideen entwickelten, etwas Handgefertigtes suchten, künstlerisch durchaus ambitioniert, nichts von der Stange eben.

Haben Sie noch eine Vorstellung, was vor 20 Jahren so war? Berlusconi und die Forza Italia kamen erstmals an die Macht in Italien, Kaufhaus-Erpresser „Dagobert“ wurde verhaftet, Österreich entschied sich in einem Referendum für den EU-Beitritt, das Bundesverfassungsgericht hielt Auslandseinsätze der Bundeswehr für grundgesetzkonform und: Margit Grüner richtete das erste "Kunst im Gut" im Prielhof Scheyern aus.

Und heute? Über 100 Aussteller jeweils im Frühjahr und im Herbst; ein Skulpturengarten, der schon per se Besucher anlockt; Musik, Tanz und Theater; kunsthandwerkliche Workshops; die Liste ließe sich fast beliebig fortsetzen. Natürlich gibt es von einem "Kunst im Gut" aufs andere Wiedererkennungswerte. Es gibt Aussteller, die haben quasi bereits ein Abo auf ihren Standplatz. Dabei kommen sie teilweise von sehr weit angereist: West-, Nord- und Ostdeutschland ist ja schon fast normal, Bayern sowieso; aber aus Spanien? aus Skandinavien? Das muss man erst einmal auf sich nehmen. "Kunst im Gut" hat sich in der Branche und in den auch überregionalen Jahres-Veranstaltungskalendern etabliert. Wenn es Berichte in Funk und Fernsehen über die Veranstaltung gibt, wenn die Besucher mindestens aus ganz Oberbayern kommen, wenn die Aussteller wie oben schon gesagt weite Anfahrten auf sich nehmen und wenn man last but not least auch noch den guten Draht zum Wettergott hat wie an diesem Wochenende - dann hat man's geschafft!

Wie jedes Jahr gab es auch dieses Mal Neuerungen und Premieren im Prielhof. So wurde der Skulpturenpark um eine Holzfiguren-Gruppe reicher, die von der Meisterschule für das Holzbildhauerhandwerk kreiert und aufgestellt worden war. Die Bühne im Gewölbe-Café wurde umplatziert, musikalische Unterhaltung boten dort beispielsweise das Trio Trikolore mit einem Hauch von Paris sowie Easy Roider mit bayrischen Texten bei akustischer Musikbegleitung mit Gitarre und Mundharmonika. Unter den Ausstellern gibt es immer wieder Neulinge, die den Ideen und der Materialvielfalt des Festivals noch eine Alternative mehr geben. So beispielsweise in diesem Frühjahr Bettina Schranner (www.glasigart.de) mit wunderschönen Objekten aus Glas im Skulpturengarten.

Nach einem für die Jahreszeit etwas zu kalten Samstag machte das Wetter am Sonntag umso mehr auf. Warme Temperaturen und ein weiß-blauer Himmel sorgten für einen immensen Besucheransturm. Bei freiem Eintritt für Kinder waren die speziellen Areale für die Kleinen schnell bevölkert. Basteln, spielen, Klangkörper ausprobieren, Theater zuschauen - es war für jede Altersklasse etwas geboten. Und wenn Mami oder Papi die Füße weh taten, das Gartencafé oder aber der Biergarten im Vierseithof luden zum Entspannen ein. Nur vor einem musste man sich in Acht nehmen: die Sonne hatte durchaus schon Kraft, so manch eine(r) ging am Ende eines wunderschönen Nachmittags schon mal mit einem ziemlich roten Kopf Richtung Heimat.

Und hier noch einige Eindrücke in bewegten Bildern von unserem Redaktions-Kollegen Manfred Habl:

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