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Wellküren - "Zeit, Bilanz zu ziehen"

Pfaffenhofen habe ihnen sehr gut gefallen, nur ins Parkhaus san’s nimmer nei, weil: " San mer in München oder in Pfaffenhofen - irgendwo san Grenzen." Die Wellküren waren am Freitagabend zu Gast im bis auf den letzten Platz besetzten Stockerhof mit einer geballten Ladung an Satire und Situationskomik, immer wieder beruhigend unterbrochen mit traditioneller Stub'nmusi. Eine nicht alltägliche Mischung war das, die das Publikum allerdings uneingeschränkt begeisterte.

"Herz sticht" heißt das aktuelle Programme der 3 Schwestern. Weniger politisch als ihre Brüder, die Biermösl Blosn, aber gewiss nicht weniger bissig kommen Moni, Burgi und Bärbi Well daher. Vor 28 Jahren haben sie angefangen mit ihren Auftritten, wollten seinerzeit schon die Welt - und ganz besonders Pfaffenhofen - verändern. Protestsongs haben's g'sunga, aber net amoi an Frauenparkplatz an der Kirch' haben's durchgesetzt. Aber schon Dostojewski habe festgestellt: Man kann sich wohl in einer Idee irren, man kann sich aber nicht mit dem Herzen irren. Und daher machen sie unbeirrt weiter, die Wellküren - und das ist gut so.

Blaues, rotes und grünes Kleid, dazu hin und wieder die Ton-in-Ton Ukulele eben auch in blau, rot und grün: schon äußerlich ist es unübersehbar, dass die 3 irgendwie ganz eng zusammen gehören. Die ganze Routine aus 28 Jahren Bühnenerfahrung wird immer deutlicher, je länger der Auftritt dauert. Das Publikum wird einbezogen, selbst Männer dürfen mitsingen bei "Hormonelle Demenz"; einen regelrechten Klamauk gibt es schließlich auf der Bühne beim adaptierten "Simsaladimbam basaladusaladim" des Kinderlieds "Auf einem Baum ein Kuckuck saß". Selbst die AC/DC Hymne "Highway to Hell" entkommt der abwechslungsreichen Programmgestaltung nicht und wird in bayrischer Volksmusiktradition zu "Der Deife soi'n hoin" - der Rhythmus ist dabei so heiß, dass am Ende sogar das Hackbrett in Rauch aufzugehen scheint.

Der Stockerhof war beim Auftritt der Wellküren komplett ausverkauft. Das heuer erstmalig eingeführte Abonnement, das seinen Besitzern nach Hans Klaff'l und jetzt den Wellküren noch Auftritte von Chris Boettcher, Django Asül, Jochen Busse und Wolfgang Krebs beschert, scheint eingeschlagen zu haben. Wen wunderts bei diesem hochkarätigen Programm. Veranstalter Wolfgang Ramadan ist sich demnach auch sicher: "Wenn's net g'fällt, kriegen Sie's Geld zurück, aber es wird Eana g'fallen."
 

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