Demenz - was nun?
Über dieses präsente Thema unserer Zeit klärte am Dienstagabend Marianne Lieb, die Leiterin der Koordinationsstelle Moosburg für niedrigschwellige Betreuungsangebote (Hilfen, die ohne viel Aufwand umzusetzen sind) bei Demenz auf. Weltweit sind über 44 Millionen Menschen von Demenz betroffenen und die Erkrankung wird mittlerweile schon als globaler Krisenfall eingestuft.
Gut 20 Zuhörer kamen auf Einladung der AWO Kreisverband Freising zum Bergsteffl nach Au, teils betroffene Angehörige, teils anderweitig Interessierte. Marianne Lieb klärte als erstes auf, wie sich Demenz bemerkbar macht, welche verschieden Formen es gibt und wie wichtig die frühzeitige Erkennung ist. Man kann die Erkrankung zwar nicht heilen, aber eventuell mit Medikamenten zum Stillstand bringen oder sogar eine Heimeinweisung bis zu 2 Jahre hinauszögern.
Demenz hat sich zu einer Familienkrankheit entwickelt. Das heißt aber nicht dass es in irgendeiner Weise vererbbar wäre, sondern ist ein Mensch an Demenz erkrankt, ist die ganze Familie betroffen. Über 80% der Demenzerkrankten werden zuhause von der Familie gepflegt.
Ganz wichtig ist hier die Familien zu unterstützen und Hilfestellung zu geben. Dafür gibt es die Fachstelle für pflegende Angehörige in Moosburg und in Freising. Diese Fachstelle ist noch ganz neu und soll Lücken bei der Versorgung schließen und bietet Angebote zur Entlastung, wie Betreuungsgruppen, Beratung, Angehörigengruppen und Helferkreise.
Zu guter Letzt hatte Marianne Lieb noch einige Ratschläge für pflegende Angehörige. Frühzeitige Information und Abklärung, finanzielle Hilfen ausschöpfen, Hilfe annehmen, sich Freiräume schaffen und Ventile suchen und natürlich den Humor nicht zu vergessen, all diese Dinge sind sehr wichtig.
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