Ein Lied kann auch ein Gebet sein
Viele Freunde des bayrischen und deutschen Liedes kamen am Sonntagvormittag in den Hofbergsaal, um auf Einladung von Uschi Kufer und Angela Nischwitz zusammen mit den Holledauer Tanzbod´nfergern Rosa Karger und Irmi Grünwald zu singen. Und es war erst das zweite Mal, dass sich alle Sängerinnen und Sänger zusammen fanden, denn die erste Veranstaltung war im Herbst.
Angela Nischwitz, Uschi Kufer
Die beiden Organisatorinnen Uschi Kufer und Angela Nischwitz freuten sich unbandig, dass sie über 120 Gäste begrüßen konnten, sie hatten für 120 Gäste die Liedtexte kopiert, doch die reichten von Beginn an nicht, ebenso die Anzahl der von ihnen aufgestellten Stühle. Doch alle fanden Platz und einige durften beim Singen in die Textblätter der Nachbarn schauen. So war es denn ein fröhlicher Morgen, der durch die beiden Musikantinnen und Sängerinnen Rosa Karger und Irmi Grünwald nicht nur durch ihre Fröhlichkeit und Herzlichkeit, sondern auch mit gelegentlich kessen Sprüchen aufgelockert wurde. Es gab Lieder wie „Mir brauch ma 1,2,3,4,5,6 Löffel heut“, „Sehnsucht nach dem Frühling“, „Wer mir und meiner Schwarzn was tuat“, „Freinderl, wann gehn ma hoam“, aber auch altbekannte Lieder wie „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“, „Heißa Kathreinerle“ oder „Sabinchen war ein Frauenzimmer“. Und man glaubt es kaum, bei allen Texten, ob altbekannt oder neu, waren alle fleißig dabei, niemand klinkte sich aus, so wie es gelegentlich bei Gesängen in der Kirche zu erfahren ist. Und die beiden Musikantinnen hatten auch Kinderlieder für die Kleinen dabei, denn den beiden Organisatorinnen war wichtig, auch die Kleinen an das Liedgut heranzuführen, denn der überwiegende Teil der Gäste war schon im „gestandenen Alter“, wie es so schön heißt. Doch das galt auf keinen Fall beim Singen, denn alle brachten sich voll ein und sangen kräftig mit.
Irmi Grünwald und Rosa Karger
Die beiden Initiatorinnen hatten das gemeinsame Singen erstmals in Schrobenhausen miterlebt und waren so begeistert, dass sie beschlossen, eine gleiche Veranstaltung auch in Pfaffenhofen zu organisieren. Bei Bürgermeister Thomas Herker rannten sie damit „offene Türen“ ein, der ihnen den Hofbergsaal für die erste Veranstaltung im Herbst und jetzt kostenlos zur Verfügung stellte. Damals war der in Volksmusikkreisen bekannte Ernst Schuster aus Bruckmühl vom Volksmusikarchiv als Musikant und Sänger angereist (sogar 140 Gäste), und jetzt am Sonntag die Hollerdauer Tanzbod´nfeger. Es sind weitere Veranstaltungen im Herbst und nächsten Frühjahr geplant, und es ist zu hoffen, dass dies eine Reihe wird, die sich auch in Pfaffenhofen etabliert.
Irmi Grünwald, Rosa Karger, Angela Nischwitz, Uschi Kufer
Uschi Kufer und Angela Nischwitz bedankten sich am Schluss bei den Gästen und den beiden Musikerinnen und Uschi Kufer meinte launig: „Eure kirchlichen Pflichten habt´s ja scho am Samstag erledigt, und ein Lied kann auch ein Gebet sein, und jetzt geht schön raus zum Essen in die Gasthäuser, denn die Wirte wollen ja auch was verdienen“.
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