Bier ist es auch mit Malzgranulat
Von gewissem Vorteil ist für sie, nicht vom Bier ihren Lebensunterhalt bestreiten zu müssen, denn sie betreiben das Braugeschäft nur in der Freizeit. Dass das, was am Ende herauskommt auch trinkbar ist, dafür besuchten zwölf Freizeitbrauer das Hobbybrauer-Forum von Fritz Briem im Deutschen Hopfenmuseum in Wolnzach.
Museumsleiter Christoph Pinzl war zur Begrüßung voll des Lobes über die Hobbybrauer und sagte geradezu bewundernd: "Deren Biere sind oftmals von einer erstaunlichen Qualität, worüber wir dann auch durchaus verblüfft sind." Auch beim jüngsten der seit erst wenigen Foren, die einmal jährlich abgehalten werden, hatten einige der zwölf der über zweit Dutzend zählenden Teilnehmer - mit einer weiblichen Ausnahme übrigens alles Männer - gleich ihre bis zu vier Sorten zählenden eigenen Kreationen zum Verkosten mitgebracht. Dass das Forum sich nicht für blutige Anfänger im Brauwesen eignet, das wurde schon zu Anfang ob der gestellten Fragen klar. Für Neulinge gibt es aber im Herbst einen speziellen Kurs im Hopfenmuseum. Ein Hobbybrauer präsentierte gar ein Getränk, von dem er bezweifelte dass es unter die Kategorie Bier überhaupt falle, denn er hatte es mit Malzgranulat hergestellt. Jener wollte einen Tipp mit nach Hause nehmen, wie man "trotzdem ein Bier zusammenbringt." Damit ging es dann schon los: Wann ist Bier überhaupt ein Bier? Briem sagte, dass dies gar nicht so einfach zu beantworten sei und eine endgültige Antwort könne man da auch nicht geben. Am Reinheitsgebot könne man es nicht festmachen, denn dies sei die Summe aus unterschiedlichen Verordnungen und Gesetzen mit Normen, die sich teilweise widersprächen. Grundsätzlich könne man sagen, dass Bier "ein vergorenes, nicht destilliertes Getränk ist, dem zur Aromabildung auch bestimmte Zutaten beigegeben werden können. Und damit war die runde auch schon mittendrin in der Fachsimpelei, der zu folgen zugegebenermaßen eine gewisse Kenntnis des Brauwesens voraussetzt. Bei Briem waren die experimentierfreudigen Laienbrauer jedenfalls an der richtigen Stelle, um ihr Wissen zu vertiefen und in die Praxis umzusetzen. Briem verfügt über umfangreiche Kenntnisse, hat er doch Brauwesen in Weihenstephan und Chicago gelehrt, war Geschäftsführer der Doemens-Brauakademie und ist heute Chef der Weihenstephaner Hefebank, des Hopfenhandelshauses Lupex und der brautechnologischen Abteilung eines großen asiatischen Braukonzerns.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.