Marco Bernd in der Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen
Marco Bernd in der Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen
Bilder von elementarer Wucht und erlesener Schönheit - könnte man sagen, aber das wäre sicher irgendwo abgeschrieben. Marco Bernd ist ein ganz Eigener, seine Arbeit zu beschreiben ist immer Interpretation des Betrachters, ihm gerecht zu werden fällt schwer, bleibt nur der Weg in die Künstlerwerkstatt Pfaffenhofen und sich selbst einen Eindruck machen.
Der Todesstern in der Schreinerei, wilde Wolkenfetzen, Variationen einer Feder (des Künstlers Markenzeichen), Marco Bernd spachtelt mit Acrylmasse wie andere malen. Aus der Illustratorecke kommt er, beherrscht sein Handwerk, ob mit analoger Feder oder digitalem Zeichenbrett, die Welten verschwimmen, durchsucht man seine hompage (was sehr zu empfehlen ist). http://www.marcobernd.de/
Frauen, junge Frauen, die Gesichter größtenteils, sind die auffälligsten großformatigen Arbeiten in der morbiden Situation der alten Schreinerei von Wagge Singer. Große Augen schauen förmlich durch den Besucher hindurch, fixieren einen Punkt, weit hinten in der Zeit. Ist der junge Meister anwesend, entdecke ich denselben Blick in seinem Gesicht. Ein Sucher zwischen den Welten, nicht mal die Automatik meiner Kamera kann diesen Gesichtsausdruck scharf stellen. Er ist kein Weichzeichner, auch wenn diese Technik allgemein gerne genommen wird um eventuelle Schwächen in der Zeichenkunst zu kaschieren, Marco Bernd kommt zur Sache, die Botschaften sind eindeutig, die Arbeiten stehen für sich und verharren in ihrer Aussage. „All you need is me“, das ist schon sehr selbstbewusst, wenn ich diesen Satz auf den Körper einer jungen Frau platziere. Es könnte natürlich auch andersrum gemeint sein, hätte das Modell den Satz bestellt.
Fragen sie den Künstler, vielleicht kann er weiter helfen, am Eröffnungsabend war er jedenfalls voll auf beschäftigt, die Bude war voll und die Jazzer vom CIA Duo, Peter Madsen und Alfred Vogel wunderten sich ob des jungen weiblichen Publikums. Als Reminiszenz an den Maler, improvisierten sie einen extra Gig zu einem großen Frauenporträt hinter ihrem Arbeitsplatz.
http://www.collectiveofimprovisingartists.com/
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