Aufwärtstrend bei BRK-Einsatzzahlen
Weiter steigenden Einsatzzahlen im vergangenen Jahr verzeichnen konnte bei seiner Jahresversammlung "Rettungsdienst" der Pfaffenhofener Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Zu der Versammlung begrüßten der BRK Kreisverbands-Vorsitzende Hans Koziel und Kreisgeschäftsführer Herbert Werner unter anderem auch Brigitte Meyer, die Vizepräsidentin des BRK.
Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des BRK
Werner betonte das ausgeprägte Engagement der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. „Ohne das Engagement unserer Ehrenamtlichen aus Bereitschaften und Wasserwachten wären wir nicht da, wo wir heute sind“, lobte der Kreisverbandschef. Und auch Koziel zeigte sich "froh und zufrieden" über die "immense Zahl an Einsatzstunden der ehren- und hauptamtlichen BRK-Rettungskräfte. Dass dies auch die Politik im Landkreis so sehe, freue ihn ebenfalls ganz besonders. Koziels Dank galt neben Landrat Martin Wolf (CSU), der immer "ein offenes Ohr für unsere Anliegen hat", auch allen anderen Hilfsorganisationen im Landkreis. Mit ihnen gebe es "immer eine reibungslose und nahezu optimale Zusammenarbeit." Zusammenfassend konstatierte Koziel: "Wir sind im Landkreis auf dem richtigen Weg."
BRK Kreisverbands-Vorsitzende Hans Koziel
Rettungsdienstleiterin Anita Blank-Burghard nannte die Zahlen zum Aufwärtstrend bei den Einsätzen. So waren es 2012 noch 14.918 Einsätze zu denen die haupt- und ehrenamtlichen Rettungskräfte der drei Rettungswachen in Pfaffenhofen, Geisenfeld und Reichertshofen ausrücken mussten, während sie sich das Jahr darauf bereits um 15.017 verletzte oder kranke Menschen kümmern. Geleistet worden seien von den hauptamtlichen Mitarbeitern 80.636 Personalstunden, die 44,57 Personalstellen entsprächen. Die 77 ehrenamtlich tätigen Retter brachten es auf die stolze Summe von 14.826 Einsatzstunden, was immerhin entspricht 8,2 Personalstellen bedeute. Im Schnitt sind die Besatzungen 13 Mal am Tag mit Sondersignal, um Menschenleben zu retten. Über die Gründe der steten Seigerung kann man beim BRK nur spekulieren, doch dürften nach deren Ansicht überwiegend die zunehmende Zahl der Bevölkerung und die demographische Entwicklung ursächlich sein.
Rettungsdienstleiterin Anita Blank-Burghard
Auch die Krankentransporte, das heißt etwa Verlegungen vom Krankenhaus nach Hause, in Senioren- oder Rehabilitationseinrichtungen, sowie Fahrten von und zu Arztpraxen.
Insgesamt legten die BRK-Fahrzeuge dabei über 522.000 Kilometer zurück, also rund 1.430 Kilometer pro Tag. Vervollständigt wird die Gesamtzahl von den sonstigen Einsätzen. Diese setzen sich aus den Notarztfahrten, wenn der Patient den Transport verweigert, aber auch
den Gebietsabsicherungen zusammen. Weitere Einsätzen bewältigen die Wasserwacht, der Einsatzleiter Rettungsdienst, der Schnelleinsatzgruppen, dazu das Kriseninterventionsteam und die Rettungshundestaffel. Für die Zukunft sei der Kreisverband ebenfalls bestens gerüstet, so Blank. Beispielsweise sei zum 1. Januar diesen Jahres die Erhöhung der Vorhaltung im Krankentransport umgesetzt worden. Das bedeutet, dass seit diesem Tag anstelle von bisher zwei nunmehr drei Krankenwägen unterwegs sind. Nach 25 Jahren wird das bisherige Berufsbild des Rettungsassistenten durch den Notfallsanitäter abgelöst. Bevor das BRK in Pfaffenhofen in die dann notwendige Ausbildung einsteigt gilt es noch, so entscheidende Dinge, wie die Finanzierung abzuklären.
Dirk Lieber, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Dirk Lieber, der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, bescheinigte dem BRK-Kreisverband hervorragend aufgestellt und den Notärzten ein verlässlicher Partner zu sein. Sorgen bereiteten der immer schwieriger zu bekommende Nachwuchs an Notärzten. Pfaffenhofen sei allerdings in der glücklichen Lage mit dem "Leben retten" eine unschätzbar wichtigen Unterstützerverein im Landkreis zu haben. In Dachau frisch eingestellte Klinikärzte müssten neuerdings sogar eine Verpflichtungserklärung unterzeichnen, in Pfaffenhofen eine gewisse Zahl an Notarztdiensten zu verrichten. Derzeit gebe es etwa 30 Notärzte an den Standorten Geisenfeld und Pfaffenhofen, die freiwillig und in aller Regel neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit diesen Dienst verrichten. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr über 2700 Notarzteinsätze mit einer annähernden Gleichverteilung zwischen den Standorten. Als "großen Meilenstein" bezeichnete Lieber das mittlerweile durch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) bezahlte Notarztzimmer an der Ilmtalklinik. Dies sei jetzt auch mit Telefon und Internetzugang, entsprechend der Forderung und dem Ausstattungskatalog der KV, ausgestattet. "Möglich ist das geworden durch Veränderung bei der KV und unter Mitwirkung und Akzeptanz der veränderten Leitung der Ilmtalklinik", so Lieber.
BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Werner
Als "Rekordzahlen bei der Hilfeleistung " bezeichnete Landrat Wolf die dargelegte Einsatzbilanz. Beim Juni-Hochwasser habe das BRK gezeigt, dass es auch für den Katastrophenfall gerüstet sei und reibungslos mit den anderen Hilfsorganisationen zusammenarbeite. Dies sei beruhigend zu wissen, denn "mit ähnlichen Ereignissen müsse man auch künftig rechnen", so der Kreischef. Sorge bereiten auch ihm die rückläufigen Tendenz bei den Notärzten.
Markus Mühlbauer, Rettungsdienstleiter im Landkreis Deggendorf
Am Ende der Veranstaltung berichtete mit sehr bewegten Worten Markus Mühlbauer über Erfahrungen und Erlebnisse beim Hochwassereinsatz im Landkreis Deggendorf. Mühlbauer ist dort der BRK-Rettungsdienstleiter und hat die vorjährige Flut hautnah mitgemacht. Sein ganz besonderer Dank galt auch den Hilfskräften, die aus Pfaffenhofen in seinen Landkreis damals zur Unterstützung kamen.
Pfaffenhofens Landrat Martin Wolf
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