Der 1.Weltkrieg in Pfaffenhofen an der Ilm
Der 1.Weltkrieg in Pfaffenhofen an der Ilm
Spuren und Nachwirkungen des Krieges in Pfaffenhofen: Versorgungsnot, menschliche Schicksale und die Entwicklung bis 1919 - Teil II ein Vortrag mit Lichtbildern von und mit Stadtarchivar Andreas Sauer im Haus der Begegnung Pfaffenhofen.
„Ohne Kriegsschauplatz zu sein, bekam die Bevölkerung auf vielfältige Art die Folgen der Auseinandersetzungen auch in Pfaffenhofen zu spüren. Noch über das Kriegsende hinaus blieb Pfaffenhofen von den Folgen des Großen Krieges betroffen. Im Zuge des Ringens um die neue Staatsform in Deutschland nach 1918 wurde die Stadt sogar zum Schauplatz von Auseinandersetzungen, zwischen den Anhängern einer Räterepublik und den Verfechtern eines autoritären Nationalstaats.(Sauer)“
Stadtarchivar Andreas Sauer konnte zum zweiten Teil seine Vortrags wieder eine ansehnliche Zuschauerzahl, gut 50 Wissensdurstige, im Theatersaal begrüßen. Wie im ersten Teil, schloss sich an den gut einstündigen, hochinteressanten Bericht aus der Vergangenheit eine lebhafte Fragestunde an. Die heute noch sichtbaren Spuren, die der erste Weltkrieg in Pfaffenhofen hinterlassen hat und die Wirren der Räterepublik mit seinen paramilitärischen Garden waren von besonderem Interesse.
Stärke aus Bananen gewonnen und dann zum „Bananenbrot“ verbacken, dem Erfindungsreichtum des Mangels schienen keine Grenzen gesetzt. Vor den „Hamsterern“ aus den Großstädten wurde öffentlich gewarnt, Recht und Ordnung waren auch in der Heimat in Gefahr. Zitate aus Tagebuchberichten machten die Zeiten wieder lebendig, es ist immer wieder erstaunlich, welche Quellen Andreas Sauer ausfindig macht, um uns zu informieren.
http://www.fliesstext10.de/index.php?id=7&detail=206 Aufzeichnungen des Stumm Opas
Die Stimmung in der Bevölkerung von Pfaffenhofen im Vorfeld des Ersten Weltkrieges und während der Mobilmachung (Aufzeichnungen von Hauptlehrer Otto Stumm)
„Im Juni 1914 war durch serbische Mörderhand das österreichische Thronfolgerpaar in Sarajewo altem Hasse zum Opfer gefallen. Als die traurige Kunde hievon hier eintraf, gab es manchen Tiefschauenden, der als Folge der unseligen Tat Krieg sah, den europäischen Krieg. …
Der härteste Teil des Abschiedes spielte sich für viele erst draußen am Bahnhofe ab. Manche Mutter, manche Frau, ja auch Kinder hatten es sich nicht nehmen lassen, dem Sohne, dem Gatten, dem Vater dorthin zu folgen. Die Scenen, die hier zu sehen waren, bleiben lieber unbeschrieben: Der Mensch im tiefsten, hilflosen Schmerz; ein Wiedersehen nur schwache Hoffnung. ….
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