Farbenfrohes von Hans Waiblinger in der Städtischen Galerie Pfaffenhofen
Farbenfrohes von Hans Waiblinger in der Städtischen Galerie Pfaffenhofen
Farbenfroh ist gut getroffen, die Ausstellung in der Städtischen Galerie Pfaffenhofen gleicht dem Blütenmeer auf dem Pfaffenhofener Frühlingswochenmarkt und nimmt die Jahreszeit praktisch schon vorneweg. Der Maler ist 1920 in Ilmried in der oberbayerischen Hallertau geboren, also praktisch ein Pfaffenhofener, was es dem Kunstgremium leicht machte, der Bitte der Stiftung zu entsprechen.
An den Wänden, in dem kleinen Ständer am Fenster und auf einer Staffelei im Eingangsbereich sind 27 Werke des Malers Hans Waiblinger platziert, der im Jahr 1920 in Ilmried, ein paar Kilometer südlich von Pfaffenhofen an der Ilm, das Licht der Welt erblickte. Diese 27 Werke sind eine kleine Auswahl der Bilder, die Ingrid Waiblinger, die in Bad Füssing im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Passau lebt, als Schenkung in die Hans-Waiblinger-Stiftung eingebracht hat. Das Stiftungsvermögen wird aus Bilderveräußerungen sukzessive aufgebaut. Die Hans-Waiblinger-Stiftung fördert Bedürftige und in Not geratene Menschen im Gebiet des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Passau.
Die Fotos Waiblinger m.f.G. http://www.passau-evangelisch.de/hans-waiblinger-stiftung/
Nun kurz zu dem Schaffen des Malers Hans Waiblinger: Als junger Mann verbrachte er - bedingt durch den Zweiten Weltkrieg - einige Zeit als zwangsverpflichteter Soldat in Nordafrika, und unter anderem starke Farberlebnisse dort haben Hans Waiblinger zur Malerei gebracht. Gleich neben der Eingangstür finden Sie das Ölgemälde 'Bengasi' zur gleichnamigen Stadt in Lybien aus dem Jahr 1943, es zeigt zwei in entgegengesetzte Richtungen fahrende Pferdekutschen, auffällig sind die markanten Grüntöne.
Kurz nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft hat Hans Waiblinger ein Studium der Malerei und der Graphik aufgenommen und erfolgreich abgeschlossen. Er lebte anschließend einige Jahre im Chiemgau.
Ab den 1950er Jahren bis Anfang der 1990er Jahre stellte Hans Waiblinger nahezu jedes Jahr auf der Großen Kunstausstellung im Haus der Kunst in München aus. Den Katalog zur Großen Kunstausstellung von 1955 wie auch einige weitere Kataloge von Großen Kunstausstellungen, zum Teil mit Abbildungen der Werke von Hans Waiblinger, können Sie gerne auf der linken Fensterbank durchstöbern.
Die Werke von Hans Waiblinger waren in vielen Städten in eigenen Ausstellungen zu sehen, etliche Städte haben Werke von Hans Waiblinger auch erworben, dazu zählen neben Rosenheim auch Ludwigshafen oder beispielsweise die Landeshauptstadt München.
Ja, München. In München lebte Hans Waiblinger nach seiner Chiemgau-Zeit. Neben einer Tätigkeit als Grafiker in einem Verlag hatte er in der Ysenburger Straße ein eigenes Atelier. Er zählte zu den Malern der Münchner Kunstszene, in einem Band von Peter Kiessling zu eben diesen Malern sind ihm mehrere Seiten gewidmet; im gleichen Band finden sich auch so bekannte Maler wie Oskar Kokoschka oder Otto Dix. Gemalt hat er aber auch und insbesondere auf Studienreisen, die vorwiegend in südlichere Länder führten: Italien, Jugoslawien, Spanien, Griechenland oder beispielsweise Marokko. Aus allen diesen Ländern finden Sie hier nun Bilder in unterschiedlichen Formaten, Ölgemälde und Aquarelle, gerahmt oder auch mal nicht, oder im Passepartout.
Farbenfroh sind die allermeisten seiner Bilder: diese strahlen die Lebensfreude aus, die Hans Waiblinger besessen hat. Tagsüber wurde auf den Studienreisen eifrig gemalt, das Schöne, das Natürliche festgehalten, Landschaften, Städte - wie zum Beispiel Wien - , Porträts oder Tiere, und abends durfte dann auch gut gegessen und getrunken werden.
Hans Waiblinger im Porträt : 1920 in Ilmried in der oberbayerischen „Holledau“ geboren.- 1946-1949 Studium bei W.G.Maxon, Malerei und Graphik, Meisterschüler. Bezeichnet als Maler des Lichts wegen seiner hellen und kräftigen, Lebensfreude ausstrahlenden Bilder. Seit 1953 ständig auf der Großen Kunstausstellung in München
http://www.grossekunstausstellungmuenchen.de/ und auf zahlreichen anderen deutschen Kunstausstellungen vertreten. Mitglied der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft. Mitglied der Accademia Italia della Arti. Bekam die Medaglia d'Oro (Goldmedaille) verliehen. Diploma di Nomina di Accademico d'Europa.
Ausstellungen in München, Hamburg, Darmstadt, Ludwigshafen, Frankfurt am Main, Essen, Nürnberg, Rosenheim, Wasserburg, im Kulturkreis Inntal, in Herrenchiemsee, Bad Aibling, Traunstein, im Lenbachhaus München, in Stuttgart, in der Galerie Haybach in Passau, in der Galerie Dr. Harnapp in Müllheim/Baden, im Olympiadorf München, in Ahlen, Oberaudorf, Bayrischzell, Schliersee, im Pavillon Alter Botanischer Garten in München.
Studienreisen: nach Italien (mit Sizilien, Sardinien, Ischia, Elba), Spanien, Frankreich, Griechenland, Holland, Marokko und nach Jugoslawien.
Verstorben 2004 in Bad Füssing.
Eine Seite zum Atelier Waiblinger gibt es auf der Website des Bad Füssinger Ortsteils Aigen am Inn
http://www.aigen-am-inn.de/index.php?option=com_content&view=article&id=19&Itemid=124
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