Römisch und modern - kleine Ausstellung bereichert die Limes-Therme
v.l.n.r.: Thermenleiter Franz Bauer, Bürgermeister Thomas Reimer, Künstler Thomas Gehrke.
79 nach Chr. war ein Schicksalsjahr in Pompeji. Damals brach der Vesuv aus und begrub die antike Stadt unter der heißen Asche. Während der Vulkan das Schicksal der aufstrebenden Handelsstadt am Mittelmeer besiegelte, wurde in der Provinz Raetia der Grundstein für die antike Therme im heutigen Kurort Bad Göging gelegt.
„Schon die Römer wussten von der Heilwirkung der Schwefelquellen“, erläuterte Franz Bauer, Leiter der Limes-Therme. Auch heute kann man im niederbayrischen Kurort römisches Flair genießen, abschalten und einfach einmal die Seele baumeln lassen. „Den Grundstein für den Erfolg haben damals die Römer gelegt“, fügte der Thermenleiter weiter an.
Diese Verbindung zu den Römern besteht nicht nur in den alten Schwefelquellen, sondern spiegelt sich auch heute noch in der Architektur wider. In diesem Zuge gestaltete Künstler Thomas Gehrke kürzlich eine weiße Wand in der Galerie des Nymphäums im klassischen antiken Stil. „In mehreren Schichten wurde der Stucco Pompeji aufgetragen“, so Gehrke, der darauf verwies, dass exakt diese Materialen bereits im Jahre 79 nach Chr. verwendet wurden. „Es ist eine Wandbeschichtung aus lichtechten Erd- und Oxidpigmenten auf einer Marmorkalkbasis“, erläuterte der Künstler weiter.
Doch Thomas Gehrke versah die Wand nicht einfach mit einem antiken Putz, sondern schlug, in dem er eine Kupferlasur verwendete, eine Brücke in die heutige Zeit. „Diese Verbindung ist wirklich sehr gelungen“, so Franz Bauer, der in diesem Zuge auch betonte, dass weitere Räume in diesem Stil gestaltet werden.
Zusätzlich zur jetzt schön gestalteten Wand können sich die Badegäste aber auch an einer kleinen Ausstellung zu den Römern erfreuen. „Münzen, Scherben und Informationsmaterial rund um die Römer und die Limes-Therme lassen unsere Gäste nicht nur ins Wasser eintauchen, sondern auch in die Geschichte von Bad Göging und Pompeji“, erläuterte Franz Bauer. In den zwei Vitrinen zum Thema „Römisch und Modern“ werden aber nicht nur Exponate aus der römischen Antike gezeigt, sondern auch der Blick auf die neuere Geschichte gelegt. „Wir zeigen unter anderem einen Bohrkopf, der in den 70er Jahren beim Bau der Thermenanlage verwendet wurde“, so Bauer. Gemeinsam mit Thomas Gehrke und Thomas Reimer, Neustadts 1. Bürgermeister, eröffnete er die kleine Ausstellung.
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