Endspurt im Kommunalwahlkampf Pfaffenhofen 2014
Endspurt im Kommunalwahlkampf Pfaffenhofen 2014
Die Arena ist gerichtet, Farben, Formen, Ansichten, Einsichten und Umsicht herrschen bei den Propagandisten. Der zahmste Wahlkampf, den der Pfaffenhofener Hauptplatz je gesehen hat, neigt sich dem Ende zu, der Wettergott ist zufrieden und spendiert allerbestes Frühlingswetter.
Es kam nicht zu dem befürchteten „Event“ Wahlkampf, jeder hat sich nach seiner Fasson eingerichtet, der Etat wurde geschont und die „Give aways“ hatten manchmal sogar Gebrauchswert. Freibier, Kaffee, Brezen, Krapfen und Würstel, das leibliche Wohl war wohl bedacht worden, mit vollem Magen denkt der wählende Mensch leichter.
Bunte Druckerzeugnisse aller Art, Blumen, Sekt, Pralinen, Salz und Glücksbringer, wer Alles bei Allen mitgenommen hat, konnte sich seinen Wochenmarkteinkauf sparen.
Handwerker und Waffelbäcker, die Kandidaten klotzten mit ihren Professionen, analoge Blasmusik und digitale Konserve aus dem Lautsprecher, nicht nur von den Politikern, bekam man auf die Ohren. Ein alter Lanz Bulldog wummerte vor dem Rathaus, der Amboss eines Schmids klingelte dazwischen.
Straßenwahlkampf dient in erster Linie dazu, die eigene Mann/Frau -Schaft zu inspirieren, das Gefühl auf einem Wahlplakat zu sein, oder porträtierter Kopf auf einer Wahlliste, ist für viele Neuland. Über 6000 Briefwähler haben sich praktisch schon entschieden, wer traditionell am Wahltag zum „Kreuzelmachen“ geht, ist entweder Stammwähler oder Spätentschlossener. Die Bürgermeisterwahl hat natürlich ihren Favoriten, es wäre schon eine Sensation, käme es zum Stechen.
Wie dieses zahme Kräfteringen diesmal ausgeht, steht in den Sternen, keiner der üblichen Verdächtigen will sich dezidiert äußern. Natürlicherweise sieht sich jede Partei und Gruppe als die Lösung für Probleme aller Art, das ist Kern der Übung. Näher dran, weiter weg, ans Meer oder in die Werte-Wüste, der Dialoge mit den Menschen im Mittelpunkt sind gar viele. Themen gibt es zu Hauf, die scheinbar entscheidenden hat jeder praktisch selbst erfunden und durchgesetzt. Klappern gehört zum Geschäft, die Werbung um den Wähler ist entscheidend, so die Strategen.
Was die Werbemanager gerne vergessen, ist, dass der Wähler nicht Kunde ist, er ist mündiger Bürger mit Bedürfnissen. Er will Bildung in angemessenen Räumen für sich und seine Nachkommen, er genießt die Kultur, der Mensch will denken, nicht konsumieren. In Zeiten digitaler Medien und steigender Geschwindigkeit des täglichen Lebens braucht es heimische Oasen der Kontemplation. Eine Kommunalwahl ist die Bestimmung der Köpfe für die Zukunft, die Honorierung der Vergangenheit in Statistikform, mit entsprechender Zuordnung, gehört in die Zeitung von gestern. Zur Streitkultur gehört Kommunikationsfähigkeit, der Mut zu Kompromissen erwächst aus einem gesunden Selbstbewusstsein und dem richtigen Gefühl, dem anderen genau so viel Platz zu lassen, wie man selber gerne hätte.
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