Wallner und die Windkraft
Windenergie ist derzeit nicht nur ein bayern- und bundesweites Thema, sondern wird auch in Wolnzach immer wieder heiß diskutiert. In der letzten Gemeinderatssitzung vor der Wahl forderte Max Wallner seitens der BGW, aus dem landkreisweiten Planungsverband auszusteigen.
„Wir sollten ein Signal an die Wolnzacher Bürger senden“, so Wallner, der der Überzeugung ist, dass Windkraft Wolnzach in seinem Wachstum behindern würde. „Seehofer ist mir zur Seite gesprungen“, so Wallner weiter, der in diesem Zusammenhang auf die Abstandsflächenregelung verwies.
Dass dies aber keinesfalls so zutrifft, wie der BGWler es vortrug, machte Bürgermeister Jens Machold deutlich: „Derzeit gibt es noch keine andere Gesetzesgrundlage.“ Er verwies damit nicht nur auf die geltende Regelung, dass Windräder bis zu 350 Meter an Gewerbegebiete heranrücken könnten, sondern auch darauf, dass im Planungsverband Einigkeit besteht, dieses Verfahren erst einmal weiter laufen zu lassen, zumindest so lange, bis die Gesetze sich ändern.
„Wenn wir jetzt aus dieser Planung aussteigen würden“, so der Rathauschef, „dann würde die jetzige gesetzliche Regelung greifen.“ Das hieße ganz konkret, dass Windräder deutlich näher als die im Plan festgelegten 950 Meter an die Bebauung heranrücken könnten. „Außerdem könnten wir derzeit einen solchen Bauantrag mit dem Verweis auf die Planung bis zu einem Jahr blockieren. Auch das wäre damit hinfällig“, erklärte Machold weiter.
Natürlich ist derzeit die „10H-Regelung“ im Gespräch. Doch wie der Landtagsabgeordnete Karl Straub ausführte, schließt dies Windkraft keineswegs aus. „Die Technik wird sich in diesem Punkt auch weiterentwickeln“, so Straub weiter. Ob nun also tatsächlich Windräder mit einer Gesamthöhe von 200 Metern nötig sind, oder ob auch weit kleinere in Wolnzach rentabel Energie erzeugen können, das wird die Zukunft zeigen.
Nichtsdestotrotz beharrte Gemeinderat Wallner auf seinem Nein zur Windkraft. „Für Wolnzach muss es andere Alternativen geben.“ Eine brachte Matthias Boeck ins Spiel: „Stellen wir doch einen Wanderwellenreaktor in Wolnzach auf.“ Diese Bemerkung konnte man aufgrund der Haltung der Deutschen zur Atomkraft - laut dem ZDF Politbarometer lehnt eine deutliche Mehrheit diese Energieform ab - nur belächelt werden. Insgesamt wurde dieser Antrag dann auch bei nur einer Ja-Stimme abgelehnt.
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