Rathauskonzert Percussion Duo "Drumartica"
Rathauskonzert Percussion Duo "Drumartica"
Zwei junge Herren in Schwarz und Weiß, optisch getrennt, stehen, eher unspektakulär, auf der etwas erweiterten Rathausbühne, davor ein normaler weißer Tisch. Simon Klavžar und Jože Bogolin, so heißen die beiden Herren, sind das Percussion Duo "Drumartica", was 2006 als Freude am gemeinsamen Musizieren begann, wurde bald zu einem festen Duo, das schnell international erfolgreich war.
Duo "Drumartica" ist zur Zeit eines der bekanntesten Percussion-Ensembles in Europa. Nach großen Erfolgen bei renommierten Wettbewerben in Luxemburg (IPCL) und Bulgarien (PENDIM) gab das Duo Konzerte in den USA, Russland und ganz Europa. Solchermaßen junge Berühmtheiten nun im voll besetzten Pfaffenhofener Rathaussaal, es wurde ein grandioser Abend. Schon fast klassische Stücke von Alejandro Viñao, Thierry deMey und Béla Bartók erklangen, aber auch Ungewöhnliches, selbst in Auftrag Gegebenes von Bruce Hamilton aus neuerer Zeit. „Night Trips“, passend zum Ereignis, hieß das mit elektronischen Klängen parallel hörbargemachte Werk des Kanadischen Komponisten, teilweise sehr mächtig, hob es sich deutlich vom Gewohnten ab, ein Suchen und Finden im Internet lohnt sich.
Die Perkussion gilt als die urtümlichste Form des Musizierens und ist in Instrumentierung und Spielweise stark durch regionale Besonderheiten geprägt. Der Umgang mit Schlagstöcken auf Klangkörpern ist so einfach wie speziell, jeder kann es im Grunde genommen nachvollziehen, nachspielen aber kann es nur der begnadete Musiker. Allein die Verortung von vier Schlegeln pro Hand, gleichzeitig auf das Instrument, gespielt im Duo und das ohne Noten, gibt dem Laien ein unlösbares Rätsel auf.
Simon Klavžar und Jože Bogolin wurden tatkräftig vom Kulturpreisträger der Stadt Pfaffenhofen, Michael Leopold, unterstützt. Er hat nicht nur seine großen und wertvollen Instrumente zur Verfügung gestellt, sondern auch seine begnadeten Hände mit eingebracht. „Musique de Tables „ von Thierry de Mey, Musik für drei Spieler mit Händen auf dem Tisch gespielt; schwer- heißt es im Notenversand und die gibt es tatsächlich. Die Musiker selbst werden dabei zum Instrument erweitert und die Grenzen zwischen Musik und Schauspiel praktisch aufgehoben, ein faszinierender Moment im altehrwürdigen Rathaussaal, der mit tosendem Applaus belohnt wurde.
http://drumartica.com/de/
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