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Der ganz große Coup

Auch wenn kein Vertreter der Thimm-Gruppe am Montagvormittag nach Pfaffenhofen kam, so luden die Wegbegleiter für das 26.500 m² große Werk im Bruckbacher Gewerbegebiet zur Pressekonferenz bei Trend Immobilien. Der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats, Bernd Huber, schilderte den Weg von ersten vertraulichen Kontakten in 2008 bis hin zur Präferenz für Bruckbach. Ja, diesen „dicken Fisch“ hat er an Land gezogen.

Dann lag es an den Bürgermeistern Jens Machold, Wolnzach, und Dieter Huber, Rohrbach, das Gewerbegebiet Bruckbach aus der Taufe zu heben und den Unternehmern schmackhaft zu machen. Da erwirkte MdL und Wirtschaftsreferent Karl Straub einen Termin mit Staatskanzlei-Minister Siegfried Schneider, um die Widerstände der Regierung von Oberbayern zu durchbrechen. Danach zog auch der Landkreis mit.

Diese geschlossene Unterstützung imponierte dem Investor. Jetzt werden alle Anforderungen im Detail erfasst und in den Bebauungsplan eingebracht. Danach kann der notarielle Kauf erfolgen. Das ist aber reine Formsache: die Entscheidung ist durch und 2016 soll die Produktion in Wolnzach anlaufen.

Durch den Neubau wird das Werk Wolnzach-Bruckbach das modernste in der Gruppe. 150 Mitarbeiter sind geplant. Doch es könnten bald auch doppelt so viele sein, wenn Modul 2 hinzukommt. Weitere 60.000 m² stehen dazu zur Verfügung. Machold: „Hier stimmte sogar der Bund Naturschutz dem Bauvorhaben zu.“ Das Werk wird fast keine Emissionen verursachen. Der Lieferverkehr umfasst nur 60 Lkws pro Tag (bei 10.000 Bewegungen auf der Staatsstraße).

Bei den Ausgleichsflächen erkämpfte sich Bau-Realisierer Hans Baierl, Trend Immobilien, einen neuen Weg: unter Auflagen darf der Landwirt seine Äcker weiter bewirtschaften. Wellpappe als Verpackung hat eine große Zukunft. Mit modernster Technik um so mehr. So werden Ausbildungsplätze in der völlig neuen Kategorie Packmitteltechnologie entstehen.

Von den 50 Mio. € Investitionssumme wird ein Teil dem heimischen Gewerbe zukommen, ebenso beim Unterhalt. Thimm investiert damit so viel, wie für das Gewerbegebiet ursprünglich geschätzt wurde. Ein anderes Unternehmen, Karosseriebau Wagner, KBW, fängt bereits mit den Erdarbeiten an. Es wird eine ganz große Presse bekommen, die größte in Süddeutschland. Investitionsvolumen der Maschine: über 4 Mio. €. Das Rohrbacher Vorzeigeunternehmen konnte so im gemeinsamen Gewerbegebiet gehalten werden.

Im Gegensatz zu Wagner gehört Thimm nicht zur Lieferkette der Automobilindustrie. KUS-Geschäftsführer Johannes Hofner stellte diese Diversifizierung als besonders wichtig heraus. Natürlich wird das Gewerbesteueraufkommen durch die Bruckbach-Unternehmen steigen. Dabei brauchen die Gemeinden nichts zu finanzieren. All das erledigt Trend-Immobilien. Die Gemeindechefs lobten besonders die Kompetenz des Entwicklers. Ja, dieses Team ist stark.

Nun steht die Aufnahme der Autobahnausfahrt Bruckbach in den Bundesverkehrswegeplan als nächstes Kampfziel an. Die Regierung von Oberbayern wird einer Erweiterung des Gewerbegebiets zustimmen. Denn Baierl ist sich sicher, im Sommer 90 % der Fläche an den Mann gebracht zu haben. MdL Straub wird dem Team weiter angehören. Dicke Bretter zu bohren sind die Bruckbacher Team-Player gewohnt. Dabei erfolgen alle Entscheidungen in den Räten einstimmig. Das zeigt den Investoren, dass sie willkommen sind.

Dieter Huber bedauerte ein wenig, im Mai auszuscheiden. Jens Machold will das Heft fest in der Hand behalten. Bruckbach und Thimm gehen voll auf sein Konto. So sll es weiter gehen. Fakten statt großer Worte. Diskretion gehört zum Geschäft. Diese lobte Bernd Huber sehr. Jens Machold: Heute bin ich schon ein wenig stolz.“
 

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