Arbeitslosigkeit im Landkreis moderat gestiegen
Zu einem Pressegespräch hatte der Leiter der Arbeitsagentur Pfaffenhofen, Günter Böhm, mit seinem Pressesprecher Peter Kundinger geladen, um die neuesten Zahlen der Arbeitslosenstatistik für den Landkreis vorzustellen. Und er konnte im Grunde nur Positives verkünden. Denn die Arbeitslosigkeit im Landkreis ist weiterhin auf einem der niedrigsten Werte bayern- und bundesweit und im Vergleich zum letzten Jahr nur gering angestiegen.
Das Jahr 2013 brachte zwar mehr Arbeitslose als erwartet, weil die Wirtschaft damals noch nicht so gut angesprungen war, doch für 2014 erwartet die Agentur für Arbeit/Arbeitsagentur (AA) einen besseren Start und deshalb auch weniger Arbeitslose als im Vorjahr. Derzeit sind 1.719 Menschen arbeitslos, das sind zum Vormonat 395 mehr (witterungsbedingt) aber im Vergleich zu Januar 2013 nur 64 Arbeitslose mehr. Am stärksten betroffen waren Ältere über 50 Jahre mit 1.036 Personen; die Anzahl der Langzeitarbeitslosen hat sich über die letzten Monate konstant bei leicht über 200 gehalten. Während die Arbeitslosenquote der letzten drei Jahre bayernweit um 3,8 % pendelte, liegt der Kreis Pfaffenhofen bei 2,1% und die Region 10 um 2,3% (dank eines Spitzenwertes von 1,7 % im Kreis Eichstätt).
Beim Ausbildungsbereich stellte Günter Böhm eine Deckungslücke zwischen Angeboten und Nachfragen fest. „Es gibt einige Berufe, die bei Jugendlichen keinen guten Ruf haben“, so Böhm, da in diesen Bereichen immer noch Ausbildungsstellen offen sind (69), gerade im Lebensmittel produzierenden Gewerbe und –Verkauf, aber auch im Bau- oder Dienstleistungsbereich. Büroberufe oder Kfz-Mechatroniker sind dagegen die „Renner“ auf dem Ausbildungssektor. Auch das Thema Altenpflege gehört zu den weniger attraktiven Berufen, doch hier will die Arbeitsagentur zusammen mit dem Landkreis eine Ausbildungs-offensive starten, gerade für Wiedereinsteigerinnen in den Beruf, die durch eine finanziell geförderte Ausbildung für den Beruf in der Altenpflege gewonnen werden sollen, „denn alt werden wir alle und brauchen dann irgendwann gute Pflegekräfte“, so Böhm.
Dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Arbeitsagentur bei den niedrigen Arbeitslosenzahlen die Arbeit ausgeht, kann Günter Böhm nicht bestätigen. „In einem Landkreis mit einer recht guten Wirtschaftslage haben wir laufende Veränderungen, auf die wir reagieren müssen und deshalb eher mehr Arbeit haben als in Landstrichen, in denen die Wirtschaft nicht boomt und sich keine Veränderungen im Arbeitsmarkt niederschlagen“.
Große Sorgen machen Günter Böhm natürlich die Hiobsbotschaften für das Airbus-Werk Manching, wo von über 1.000 Stellenstreichungen die Rede ist, auch wenn dies noch nicht konkretisiert und auch noch nicht gleich in diesem Jahr zu erwarten ist. „Wir müssen uns aber darauf vorbereiten, hoffen aber, dass sich politisch vielleicht noch etwas tut“, so Böhm. Offiziell informiert wurde die Arbeitsagentur aber noch nicht.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.