Landwirtschaftsforum der Hallertauer Volksbank bereits in der 5. Auflage
Dietrich Holler, Leiter Kommunikation des DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.) spricht bei „Landwirtschaftsforum“ der Hallertauer Volksbank vor 200 Gästen in der Stadthalle Mainburg.

Die Redner beim 5. Landwirtschaftsforum der Hallertauer Volksbank „Perspektiven in der Landwirtschaft“ in der Stadthalle Mainburg (v.l.): Walter Zillner, Vorstand der Hallertauer Volksbank eG, Dietrich Holler, Kommunikationsleiter der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft e.V. und Robert Högl, Firmenkundenbetreuer Agrar & Erneuerbare Energien der Hallertauer Volksbank
„Perspektiven in der Landwirtschaft“ – unter diesem Titel hat die Hallertauer Volksbank im Dezember 2009 erstmalig Landwirte der Region eingeladen. Am vergangenen Dienstag, in der 5. Auflage unserer Veranstaltungsserie, hat das Format eine neue Gestalt angenommen. Wurden in der Vergangenheit immer kleinere Lokalitäten genutzt, wagte man heuer den Schritt in die Stadthalle Mainburg.
In seiner Begrüßung konnte Walter Zillner, Vorstand der Hallertauer Volksbank eG, rund 200 Gäste willkommen heißen – darunter auch prominenten Besuch wie z.B. Dr. Pichlmeier (Präsident des Deutschen Hopfenpflanzerverbandes), Josef Konrad (Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Pfaffenhofen) oder Hannelores Langwieser (2. Bürgermeisterin der Stadt Mainburg). Als Gast-Referent des Abends durfte er Dietrich Holler (Kommunikationsleiter der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft e.V.) ankündigen.
Holler stieg humorvoll ein und freute sich, dass er aus Frankfurt kommend den Zoll bei seiner Einreise nach Bayern unerwartet problemlos passieren konnte. Provokant ging's weiter mit der Frage, wer denn nun wirklich systemrelevanter sei – die Banken oder die Landwirtschaft? Auch stellte er fest, dass er bei uns hier in Bayern nicht viel leisten könne. "Die bayerischen Betriebe sind Vollprofis. Sie sind technologisch ganz weit vorne. Zudem sind Sie für Banken hochbegehrte Kunden. Was will ein Landwirt mehr?"
Als problematisch stellt er die Bekanntheit der Landwirte bzw. der Landwirtschaft im Allgemeinen bei der Bevölkerung dar. "Sie müssen raus aus der Ecke, raus aus der Anonymität. Sorgen Sie für Ihre Bekanntheit und somit für mehr Akzeptanz. Sie sind nicht die Verschmutzer und Massentierhalter. Sie sind die Landschaftsgestalter, Botschafter der Region und Lebensmittelproduzent." Umfragen belegen, dass fehlende Bekanntheit zu einer schlechteren Bewertung der Landwirte führe und dies letztendlich existenzgefährdend sei. "Ein Stallneubau in der heutigen Zeit ist ohne Akzeptanz der Bevölkerung nicht mehr möglich!"
Bei seinem Blick auf den Markt zeigte Holler auf, wie sich die Preise einzelner Rohstoffe (Weizen, Mais, Raps, Soja) in der Vergangenheit entwickelt haben, lies sich aber zu keiner Prognose hinreißen. "Den Preis bestimmen nur Wenige, die Überschüsse am Weltagrarhandel anbieten – nicht Sie! Oder sind Sie Händler?" Preisbestimmend seien hier zum Beispiel Großimporteure wie das Land Ägypten, dessen Bevölkerung innerhalb weniger Jahre von 40 auf 80 Millionen Menschen gestiegen ist. "Die Produktion von Lebensmitteln wurde dort allerdings nicht gesteigert!"

"Geerntet wird immer", weiß Holler. "Wenn nicht hier, dann am anderen Ende der Welt. Stellen Sie sich breiter auf. Integrieren Sie zum Beispiel Mais in Ihre Fruchtfolge. Auch Raps wird immer bedeutender – allerdings eher als Eiweißpflanze, weniger als Ölsaat. Und wer mit den Preisen von Weizen in der Vergangenheit kein Geld verdient hat, der hat was falsch gemacht!"
Sein Fazit und somit sein Blick in die Zukunft erleichterte die Gäste: "Die weltweiten Aussichten für Agrarwirtschaft sind hervorragend. Noch nie war die Landwirtschaft so gut dagestanden wie heute. Die Banken sind bereit, die Landwirtschaft zu finanzieren. Machen Sie was draus!"
Nach einigen Fragen aus dem Plenum konnte Dietrich Holler das Rednerpult für Robert Högl, Firmenkundenbetreuer Agrar & Erneuerbare Energien der Hallertauer Volksbank, freigeben. Högl informierte über die aktuellen Entwicklungen beim EEG-Gesetz und sprach Einladungen für die Fahrt zu den DLG-Feldtagen (18. Juni) und den Besuch der EuroTier (12. November) aus. Er bekräftige in seinen Ausführungen, dass die Hallertauer Volkbank – eingebettet in eine starke Gemeinschaft der Genossenschaftlichen FinanzGruppe – als Partner im Bereich der Finanzierungen und der Absicherung zur Verfügung steht.
Angeregt durch die teils provokanten Botschaften der Redner ergaben sich beim anschließenden gemeinsamen Essen viele Gespräche.
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