Paartherapie in der Provinz Pfaffenhofen
Zum zweiten Mal dieses Jahr präsentierte sich das Psychodramapärchen Senkrecht und Pusch aka „Johnny und Depp“ oder „Latte und Macchiato“ in der Provinz Pfaffenhofen. Slapstick der Extraklasse, Hassliebe und musikalisch geniale Einlagen versprachen einen humorvollen Abend voller Überraschungen.
Pfaffenhofen kennen die beiden mittlerweile in und auswendig, im Februar 2013 spielten sie zum ersten Mal auf der Intakt Musikbühne, vergangenen Samstag gab es die Einlage Nummer Zwei ihres aktuellen Bühnenprogramms „Erfolg für Alle“ – die Rede ist vom Psychodramapärchen Senkrecht und Pusch – gespielt von Schauspieler Arndt Schimkat und Bastian Pusch (Bully Parade). Zusammen machen sie gerade eine Paartherapie unter der Obhut von Therapeut Dr. Kierkegaard, mit dem sie einige Regeln aufgestellt haben. „Regel Nummer Eins: Den anderen ausreden lassen“ – wird prompt durch Senkrechts Witz durchbrochen: „Was ist rosarot und schwimmt im Meer? – Ein Tuntenfisch!“ Man fragt sich, wieso zwei so unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten? Senkrecht ist groß, Herr Pusch dagegen „klein“ – Regel Nummer Drei! „Ich darf das K-Wort nicht mehr erwähnen …“ Pusch klärt die Frage damit, dass der Hintergrund historisch bedingt ist – die Zusammenarbeit großer Genies brachte immer große Werke hervor. So wie John Lennon und Paul McCartney, oder Modern und Talking, „oder, oder Latte und Macchiato, oder wie das Hollywood Schauspielerpärchen …“ – „Johnny und Depp!“, antwortet Pusch.
Um Ihnen den Therapieerfolg zu vereinfachen, stellte Dr. Kierkegaard den beiden die Aufgabe, gemeinsam Lieder zu komponieren. Gesagt, getan. Pusch am Klavier, Senkrecht an der Melodica, doch er kann nicht aufhören und eskaliert bis ins Unermessliche in einem Solo. Stop! Vertrauensübung! Senkrecht erklärt die Übung, bei der der Partner die Augen schließt und sich nach hinten fallenlässt – rumms! Pusch knallt auf den Boden und wütet, weil Senkrecht ihn nicht aufgefangen hat. Zur Beruhigung will er am Klavier ein Stück von Mozart vortragen. Anlässlich des Vorspiels erklärt Senkrecht, dass Pusch in Takt 57 zum Höhepunkt kommt, wo er zur Überraschung einen pyrotechnischen Effekt in Form einer Wunderkerze anzünden werde. Senkrecht zündet an, doch das Klavier bleibt stumm. Senkrecht bittet Pusch darum, die Kerze zu löschen, dieser kippt ihm allerdings das Wasser spöttisch unter Erzählen eines von Senkrecht abgewandelten „Welsh Witches“-Witz über den Anzug.
Eine neue Vertrauensübung muss her: Blind rumführen. „Aber Herr Pusch, wir sind hier in Pfaffenhofen, in der Provinz, die sind härteres gewohnt“ Per Schnik-Schnak-Schnuk entscheidet Senkrecht schnell mit seinem Laserschwert, wer nun den Golfball von wessen Mund abschlagen darf. Pusch hat die Schnauze voll, er greift sich Senkrechts Golfschläger, beide eskalieren wieder – bis Senkrecht das Handy zückt und ihn mit der Warteschleifenmelodie von Dr. Kierkegaard beruhigt. „Beziehungsunfähige Soziopathen“ nennt sie der Doktor beim Gespräch mit Senkrecht. Sie trennen sich von ihm und komponieren das Hasslied „Blödsack, unverschämte Sau!“ Doch die Verabschiedung vom Doc löst dennoch keines ihrer Probleme. Meist streiten sie sich um Kleinigkeiten wie z. B. Puschs Beethoven-Figur. Persönliche Dinge haben laut Senkrecht nichts auf der Bühne verloren, er hat ja seinen Wackeldackel auch nicht dabei. Aus Trotz gibt Senkrecht den Musikerkollegen einfach mal durchs Publikum, bis Pusch ihn wiederfindet: „Es sind nicht viele kulturbegeisterte in Pfaffenhofen, aber sie sind alle gekommen!“
Die Intakt-Show rundet das Bühnenjahr 2014 für Senkrecht und Pusch ab. Weiter geht es dann wieder im Januar. Für 2015 ist außerdem eine neue Bühnenshow geplant! Wir dürfen gespannt sein!
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