Zweiter Bürgermeister will Erster werden
„Du bist heute die rechte Hand vom 1. Bürgermeister Thomas Herker, vielleicht ist Thomas Herker nach der Wahl ja in Zukunft Deine rechte Hand, wenn Du erster Bürgermeister bist, wenn er denn will“, so Peter Heinzlmair auf der Wahlversammlung der Freien Wähler (FW). Der angesprochene Albert Gürtner bekräftigte: „Ja ich trete an, weil ich Erster Bürgermeister werden will“.
Diese Aussage löste starken Applaus der anwesenden FW-Mitglieder aus, und Gürtner ergänzte: „Thomas Herker wird einen guten zweiten Bürgermeister abgeben, und wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, sehe ich eine erfolgreiche Wahl für die Freien Wähler“.
Peter Heinzlmair, Christian Dierl, Albert Gürtner
Kräftige Worte bei den Freien Wählern, doch die Sprecher, wie Peter Heinzlmair, Albert Gürtner und der neue Kreisvorsitzende Christian Dierl aus Wolnzach, zeigten sich überzeugt, dass die Kandidatenmannschaft für die Stadtratswahl hervorragend aufgestellt ist und eigentlich alle sozialen Schichten und Ortsteile Pfaffenhofens ansprechen wird. Auch die Jugend ist auf der Liste vertreten mit zwei Studentinnen sowie Selbständigen, Angestellten und Nicht-Mitgliedern. Und zusätzlich haben sich die Freien Wähler einen „bunten Vogel“ eingefangen, der in Pfaffenhofen als Künstler recht bekannt ist und dessen Lieblingsfarben (orange/grün) ideal mit den Farben des FW-Logos harmonieren, auch wenn er nicht Mitglied bei den FW werden will. „Ich bringe orange-grünen Wind in die FW“, so Manfred Habl bei seiner Vorstellung. Die FW sehen sich nach Heinzlmairs und Gürtners Worten als konservatives Korrektiv in der Bunten Koalition im Rathaus. „Die sind ganz froh, dass sie uns haben“, so Heinzlmair. Gürtner und Heinzlmair gingen in ihren Reden auf die positiven Veränderungen ein, die sich in den letzten Jahren in Pfaffenhofen ergeben haben und betonten, dass da die Handschrift der FW deutlich geworden ist. „Die FW zeichnet sich aus durch Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und Bewahrung von Tradition - und darauf wollen wir aufbauen“, so Gürtner. „Ehrliche Politik ist für uns gut und auch für Pfaffenhofen“. „Unser Wahlprogramm vor sechs Jahren hatte unter anderem die Schwerpunkte Hauptplatz-Erneuerung, Parkplatzsituation am Bahnhof, Kinderbetreuung und Hallenbad, wobei diese letzte Idee belächelt wurde, aber wir werden in den nächsten 4-5 Jahren so weit sein, dass wir ein Hallenbad als Schul- und Sportbad bekommen“, so Gürtner weiter.
Dass es Pfaffenhofen so gut geht, ist sicher nicht allein das Verdienst der FW, das wussten auch die Redner, denn die Stadt profitiert von der Nord-Südachse, der Metropolregion München und der Lage zwischen Regensburg, Ingolstadt, Augsburg und München, „nur wir müssen aufpassen, dass wir unseren Kleinstadtflair nicht verlieren“, so Gürtner.
Die Wahl des Bürgermeisterkandidaten und seines Vertreters sowie der Stadtratskandidaten verlief unspektakulär und wurde vom Kreisvorsitzenden Christian Dierl geleitet. Jeder Kandidat stellt sich kur vor, wobei Manfred Habl sich als alter Politikkenner outete, denn „ich bin in einem Frisörgeschäft aufgewachsen und habe seit ich klein bin schon mitbekommen, wie im Geschäft beim Haare schneiden Politik gemacht wurde (wer z.B. Bürgermeister wird, wie hoch die Ferkelpreise sind usw.). Außerdem kenne ich als gebürtiger Pfaffenhofener die Geschichte und jeden Stein unserer Stadt“, so Habl. Norbert Brenner (Walkersbach) fand Lob für seine Aktion, den Bayrischen Rundfunkt zu einem großen Wettbewerb und Fest nach Walkersbach geholt zu haben. Siegfried Reisner hatte sich engagiert und tausende Unterschriften für eine Südumgehung gesammelt oder Dr. Franz Dirnberger, ehemaliger Stadtjurist und heute stellv. Geschäftsführer des Bayr. Gemeindetages sowie Helmut Stadler als derzeit ältester Stadtrat wollen „das Feld bei der Wahl von hinten aufrollen - von vorne ziehen und von hinten schieben“ ist ihr Motto.
Albert Gürtner wurde als Bürgermeisterkandidat mit allen 23 Stimmen gewählt, ebenso sein Ersatzkandidat Peter Heinzlmair. Auch die Stadtratsliste bekam alle 23 Stimmen. Darüber hinaus wurden ebenfalls mit 23 Stimmen die Kandidaten der FW Pfaffenhofen für die Kreistagswahl nominiert. Außerdem wurde beschlossen, dass die FW mit keiner anderen Partei oder Gruppierung eine Listenverbindung eingehen wird.
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