Ein Tier ist kein Geschenkartikel!
Viele Eltern haben bereits mit den Weihnachtsbesorgungen begonnen. Dabei haben sicherlich einige Kinder im Vorfeld den Wunsch nach einem Haustier geäußert. Tiere sind aber keine Überraschungsgeschenke. Immer wieder werden kurz nach den Feiertagen viele unüberlegt verschenkte Tiere in den Tierheimen abgegeben.
“Gemeinsam sollten Eltern und Kinder sich gewissenhaft überlegen, welche Bedürfnisse zum Beispiel Hunde, Katzen, Kaninchen oder Wellensittiche haben. Sie sollten sich bewusst sein, dass ein Tier Pflege, Fürsorge und vor allem viel Zeit benötigt.“ Betont Nicole Brühl, Präsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern.
Hierzu gehören neben täglicher Fütterung und bei Hunden ausgiebigen Spaziergängen auch Pflege und Hygiene. Gerade größere Tiere verursachen meist nicht zu unterschätzende Kosten durch Futter und tierärztliche Betreuung. Auch ein Blick in den Mietvertrag und ein Ausschließen von Tierhaarallergien aller Familienmitglieder kann eine spätere Enttäuschung für Mensch und Tier vermeiden helfen. Ist die Entscheidung für ein Tier getroffen, sollte der gemeinsame Gang in eines der dem Deutschen Tierschutzbund angehörigen Tierheime führen, die mit Rat und Informationen aller Art helfen können.
Der Deutsche Tierschutzbund, Landesverband Bayern rät außerdem das neue „tierische Familienmitglied“ vom Trubel der Festtage fernzuhalten. Für ein Tier, das sich in eine neue Umgebung eingewöhnen soll, kann das puren Stress bedeuten. Unser Tipp: Legen Sie artgerechtes Zubehör unter den Baum und nehmen Sie das Tier erst nach den Feiertagen auf.
„Bei aller Freude, die uns die Haustiere machen, vergessen Sie bitte nicht: Tiere sind Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen. Sie sind kein Spielzeug und keine Umtauschartikel!“ betont Nicole Brühl ausdrücklich.
Und ganz wichtig: Die Eltern sollten immer die endgültige Verantwortung für das Tier tragen. Kinder verlieren oft schnell das Interesse, das ist sehr häufig der Fall und ganz normal. Wenn ein Tier ins Tierheim zurück gebracht wird, „weil die Kinder kein Interesse mehr haben“, dann haben die Eltern vorher nicht richtig nachgedacht, denn Kinder können nicht abschätzen wie viel Arbeit ein Tier machen wird, egal wie oft man es Ihnen vorpredigt.
„Ein verantwortungsvolles Verhalten ist ein viel besseres Signal an die Kinder, als jedem Wunsch auf Biegen und Brechen nach zu kommen. Deshalb meine dringende Bitte: Erst gründlich nachdenken und sich gut informieren, dann erst ein Tier ins Haus holen.“ fordert Nicole Brühl, in der Hoffnung, dass dieses Jahr die Tierheime in Bayern nach den Feiertagen nicht wieder mit unüberlegten Geschenken konfrontiert werden.
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