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Luise Kinseher auf der Rohrbacher Bühne

Eigentlich sollte man sich zweimal die Augen reiben: aber da steht wirklich die „Bavaria“, Bayerns beste Kabarettistin, im Zeidlmaier‘s auf der Stein-Bühne. Mit einem starken, abwechslungsreichen Programm. Alles im Abo enthalten. Es wurde so herzhaft wie schon lange nicht mehr gelacht. Die Kinseher kann in jede Rolle schlüpfen.

Mal mimt sie die Alkoholikerin, die Banales aus den USA widergibt, dann die Buchhalterin mit Brille, das Naivchen aus der Möchtegern-Society, die Handfeste, die Laute, leise Töne schnell im Kontrast. Alles sitzt bei ihr. Eine perfekte Schauspielerin. Doch die bayerischen Skurrilitäten und ihr Dialekt bringen das Publikum zum Lachen. Spontan packt sie Publikumseinwürfe ins Programm. Der Dialog ist ständig präsent, ja Teil der Show.

Luise Kinseher verblüfft das Publikum mit der Feststellung, heute bekäme jeder seinen Eintritt zurückbezahlt, da sie auf eine Alm tief in der Schweiz zieht und kein Geld mehr bräuchte. Irgendwann kommt dann an, dass dies nie eintreten wird. Im ständigen Rollenwechsel fallen ihre Bekanntinnen über sie her.

Wenn Luise Kinseher wieder sich selbst gibt, zieht sie über Banker und die Finanzkrise her. Das mit der Alm ist der Kontrast, die Besitzlosigkeit. Gekonnt sitzen viele kleine Anspielungen auf Politiker, die Kirche, Probleme des Alltags. Kinseher nimmt ihre Zuhörer in Bann. Toll, wer so gut unterhalten kann. Rohrbach erlebte Sternstunden – kurz vor Weihnachten.
 

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