Pfaffenhofen an die Ilm - Natur in die Stadt
Zu einem Bürgerdialog über die kleine Landesgartenschau hatte die Stadt in den Rathaussaal geladen und viele, viele kamen. Die Plätze waren fast alle besetzt und viele Besucher standen an den Wänden und verfolgten die Vorträge. Die Moderation hatte der ehemalige Vorsitzende für die Auswahl der Planungsbüros, Rolf Lynen, der bereits im März den Bürgerdialog moderierte.
Barbara Hutter
Die Vertreterin des Landschaftsplanungsbüros (hutterreimann), Barbara Hutter, stellt die aktuelle Entwicklung der Entwurfsplanung vor, wobei sie betonte, dass noch nicht alles festgeschrieben sei und die Ideen aus den Bürgerdialogen weiterhin in die Planungen einfließen würden, so wie es zum Teil bereits bei einigen grundsätzlichen Vorschlägen bereits geschehen sei. Sie stellte als Schwerpunkte den künftigen Bürgerpark, der an Stelle des Bauhofs geplant ist, ebenso den Freizeit- sowie den Sportpark und die Ilminsel vor. Sie wies darauf hin, dass neben der Planung zur kleinen Landesgartenschau parallel Planungen laufen, wie die Sanierung der Schlachthofstraße, des Volksfestplatzes, der Arlmühle oder der Ufermauern. Diese Maßnahmen müssten teilweise früher fertig werden, damit die Gartenschau-Arbeiten beginnen könnten. Sie betonte, dass ein komplett veränderter Ilm-Raum entstehen würde, auf den die Pfaffenhofener später stolz sein könnten. Es geht den Planern in erster Linie darum, die Menschen näher an die Ilm, und die Ilm mehr in die Stadt zu bringen. Es werden Grün- und Blumenflächen (Blumenbänder entlang der Ilm) angelegt mit vielen Sitzmöglichkeiten, Spielmöglichkeiten, nicht nur für Kinder, Ruhe- und Erholungszonen. Auch an Veranstaltungsmöglichkeiten und Gastronomie ist gedacht. Selbst den derzeit hässlichen Flutgraben wollen die Planer einbeziehen, obwohl dieser nur rein wasserwirtschaftliche Aspekte hat. Hier konnte die Vertreterin des staatlichen Wasserwirtschaftamtes, Cynthia Wechselberger, anknüpfen, da der Freistaat nicht nur „mitmischt“, sondern sich auch finanziell beteiligt. Das Ziel ist, die Ilm wieder zu renaturieren, denn der Flusslauf wurde früher aus Rationalitätsgründen begradigt. Hier will das Amt nach den Tennisplätzen den Fluss verschwenken, Böschungen abflachen und Flussraum abtragen. Dabei soll nicht nur Rasen angesät werden, sondern Uferbereiche auch der Natur überlassen bleiben. Im oberen Bereich der Ilm soll außerdem ein kleiner Seitenkanal angelegt werden. Die Arbeiten sollen 2014/2015 begonnen und fertig gestellt sein.
der vorläufige Terminplan
Vorteile von Landesgartenschauen
Eva Linder Rolf Lynen
Eva Linder als Mitarbeiterin der Gesellschaft zur Förderung der bayrischen Landesgartenschauen stellte die Organisationsstruktur des Gartenschau-Teams vor. Die extra dafür gegründete Gesellschaft wird zu 60% von der Stadt und 40% vom Land getragen. Eva Linder ist von der Staatlichen Seite die Geschäftsführerin, Geschäftsführer von städtischer Seite ist der ehemalige Stadtbaumeister Karl. Eva Linder erläuterte die Historie von Gartenschauen ab 1897, wobei erstmals 1980 in Bayern eine Gartenschau durchgeführt wurde. Die Aufträge bei der Gestaltung gehen im Schnitt zu über 70% an regionale Betriebe, 20% verbleiben in Bayern und der Rest geht ins weitere Bundesgebiet. Insoweit sind Gartenschauen immer auch ein Vorteil für den Arbeitsmarkt – nicht nur das Erlebnis für die Bürger in der Natur. Die Gartenschaugesellschaft hat sich vorgenommen, viele Veranstaltungen auch mit örtlichen Organisationen durchzuführen. Ihre Vorher-/Nachher-Fotos zeigten eindeutig, wie Gemeinden von Gartenschauen profitierten. Das machte vielen Anwesenden im späteren Gespräch Hoffnung, dass auch Pfaffenhofen durch die Gartenschau profitieren werde.
angeregte Diskussionen vor den Plänen
Moderator Lynen unterbrach die Sitzung, um den Anwesenden die Möglichkeit zu geben, sich an den aufgestellten Infotafeln über den neusten Stand der Planungen zu informieren, zu diskutieren und Fragen zu stellen. Er forderte dazu auf, Kritik und Anregungen nach der Pause vorzutragen. Er versprach, dass diese, wie bereits auch im März geschehen, in der weiteren Planung berücksichtigt würden. Von dieser Möglichkeit machten denn auch viele Anwesenden Gebrauch. Die Anregungen wurden alle protokolliert, Fragen sofort beantwortet oder ungerechtfertigte Kritik durch Argumente ausgeräumt. Alles in allem zeigte sich wieder einmal, dass Pfaffenhofen es beherrscht, die Bürger richtig zu beteiligen und Anregungen und Bedenken zu berücksichtigen, so dankte Bürgermeister Thomas Herker zum Schluss, der übrigens den neu gewonnenen Preis für Nachhaltigkeit mitgebracht hatte.
Bürgermeister Thomas Herker mit dem Nachhaltigkeitspreis
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