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MEMO Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy

(Pfaffenhofen, mh)

MEMO Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn Bartholdy


Die Katholische Stadtpfarrei St. Johannes Baptist und die Evangelisch Lutherische Gemeinde Pfaffenhofen haben das alljährliche Kirchenkonzert in der Stadtpfarrkirche diesmal gemeinsam veranstaltet. Mit dem Oratorium „Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy stand ein „Knüller" der Kirchenmusikgeschichte auf dem Programm.


Wenn jemand etwas besonders gut kann, nennt man das gemeinhin „Leidenschaft“, davon in der Kirche zu sprechen, ist schon mutig, aber es trifft beim Thema des Propheten Elias genau den Nagel auf den Kopf. Vier Pfaffenhofener Chöre haben sich zusammengetan, um dieses große Werk aufzuführen. Neben den veranstaltenden Kirchenchören der Stadtpfarrei und der Kreuzkirche sind auch einige Sängerinnen und Sänger des Kammerchores „A-cappella-nova“ und der Liedertafel dabei. Die etwa 100 Chormitglieder wurden von einem 40 Personen umfassenden „Philharmonischen Orchester St. Johannes“ begleitet. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass hier ein reinrassiger „Pfaffenhofener ELIAS“ zu Gehör kam.


Die herrlichen, verstehbaren weiblichen Solostimmen sangen die Sopranistin Anna Nesyba und die Mezzosopranistin Ulrike Malotta, die für die erkrankte Altistin Regine Jurda kurzfristig einsprang. Genial der Bassist Nicolai Ardey in der Titelrolle als Elias, der als einziger Amateur im Gesangsquartett souverän agierte. Überaus lobenswert auch die Leistung von Staatsopernsänger und Tenor Bernhard Schneider. Als Verstärkung im zweiten Teil kamen Doris Brummer und Altistin Carola Reim, beide bestens bekannt aus Max Pengers MEMO-Konzerten, dazu.
Der feurige Wagen, mit dem Elias gen Himmel fährt, war durchaus körperlich spürbar, ein mächtiger Chor rauschte durch die Stadtpfarrkirche. Stefan Daubner im ersten Teil und Max Penger nach der Pause gaben am Dirigentenpult voller Leidenschaft (s.o) ihr bestes. Ein gigantisches, berauschendes und vor allen Dingen ausverkauftes Konzert, das Maßstäbe in Pfaffenhofen setzt. Stadtpfarrer Frank Faulhaber „es ist schön, dass die ökumenische Verbundenheit auch in der Musik ihren Ausdruck finden kann“.

Zu ELIAS cc MEMO Im ersten Teil steht ein starker, kämpferischer Elias, der sich auflehnt gegen die Vielgötterei der dem Baalskult anhängenden Königin im Nordreich. Der Prophet suchte diese Entwicklung zu stoppen und alle Juden zu dem einen Gott Jahwe hinzuwenden. Im Zentrum steht also die Auseinandersetzung zwischen Vielgottglauben und Monotheismus.

Der zweite Teil zeigt die insgesamt bittere Niederlage des Propheten. Die Königin hetzt das Volk zum Mord am unbequemen Mahner Elias auf, der in der Wüste von Engelschören auf den Berg Horeb geleitet wird und in der Begegnung mit dem unsichtbaren Gott den Höhepunkt seines Prophetenlebens erfährt. Er zieht erneut mit neuem Mut zum Kampf gegen die Götterverehrer aus und fährt am Ende seines Lebens in einem feurigen Wagen gen Himmel. Der Schluss kündigt dann die Ankunft des Messias an, der sein Wirken fortführen wird.
 

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