hallertau.info News

„The Never Ending Story“ in Empfenbach

 

Die Bürgerversammlung in Oberempfenbach war wie erwartet mit Abstand die hitzigste und dauerte mit knapp drei Stunden am längsten. In weiser Voraussicht wurde diese deshalb schon um 19.00 Uhr anberaumt, nicht wie die in den anderen Ortsteilen, die alle eine halbe Stunde später angesetzt begannen.

Auch hier begann der 1. Bürgermeister Josef Reiser mit dem Geschäftsbericht vom Jahr 2013, der von ca. 45 Anwesenden mit großem Interesse verfolgt wurde. Diesmal fanden sich jedoch nur drei Stadträte ein, Marianne Huber, Renate Fuchs, Erwin Rank sowie 3. Bürgermeister Edgar Fellner. Schriftführer war Günter Wittmann, der trotz seiner Erkältung tapfer Protokoll führte.

Da der Stadt das große Problem der Empfenbacher bekannt ist, war Hermann Deupmann, Leiter der E.ON Bioerdgas GmbH, als Gastredner geladen und stand den aufgebrachten Bürgern in Sachen Abluft der Biogasanlage Rede und Antwort. Betrieben wird diese von der Bioerdgas Hallertau GmbH, zu der sich die Hopfenverwertungsgesellschaft Hallertau (HVG), die Firma Högl Kompost und Recycling GmbH und die E.on Bioerdgas GmbH zusammengeschlossen haben.

Versprochen war von den Betreibern, dass diese völlig Geruchsfrei sei, was sich aber seit der Inbetriebnahme Ende letzten Jahres als Irrtum herausgestellt hat. Nicht nur für die Anwohner sondern auch für die Betreiber sind diese starken Geruchsemissionen, lt. Herrn Deupmann, völlig überraschend und waren so nicht erwartet.

 

 

 

Trotz ständiger Beschwerden hat sich bis jetzt aber noch nicht viel an der Situation verändert. Herr Deupmann versicherte, dass sich inzwischen einige Experten damit auseinandergesetzt haben und auch einiges getan wurde, wie die Installation von Aktivkohlefiltern und der Einsatz von Bindemitteln, was aber bisher zu keiner nennenswerten Veränderung geführt hat.

Die Biogasanlage stinkt nach wie vor zum Himmel, worüber die Empfenbacher inzwischen sehr erbost sind, was ihnen jedoch nicht zu verdenken ist.

Besonders sauer sind sie auf die Firma Högl, einer der Mitbetreiber, die nur ein paar Kilometer von dem Ort des Geschehens entfernt ist, sich aber nicht der Beschwerden annimmt. Laut einiger Bürger wurde immer wieder versucht, Herrn Högl telefonisch zu erreichen, was aber bisher keinem gelang.

Auch schriftlich oder per E-Mail erhielt bisher noch niemand Antwort, geschweige denn eine Entschuldigung, eine Erklärung oder gar eine Auskunft, bis wann sie mit dem Ende des Gestanks rechnen können.

Die Empfenbacher Bürger wollten bei dieser Bürgerversammlung vor allem wissen, warum es die Betreiber bis jetzt noch nicht geschafft haben, die Geruchsemmission zu stoppen und wann sie endlich wieder einatmen können, ohne dabei eine Würgereiz zu bekommen. Leider konnte auch Herr Deupmann kein Datum nennen, aber zumindest steht fest, dass dieser Geruch von der Hopfensilage kommt.

 

 

 

 

Egal ob Mais oder Gras verwendet werden, bei keinem anderen Material ist bisher solch ein Gestank erzeugt worden. Grund dafür, warum die Anlage trotzdem weiter mit Hopfenabfall betrieben wird, liegt lt. den Empfenbachern auf der Hand, da es nur für die Verwertung von Hopfen Subventionen gibt. Herr Deupmann versicherte immer wieder, dass die Betreiber bemüht sind, die Gerüche in Griff zu kriegen und sie auch weiterhin auf guten Kontakt zu den Betroffen hoffen.

Eine Anregung aus den Reihen der Anwesenden, eine Website einzurichten, auf der nicht nur einseitig Informationen eingespeist werden sollen, wurde zumindest in Erwägung gezogen. Gedacht wäre, dass die Betroffen „Tagebuch“ über die Geruchsveränderung führen und die Betreiber ihrerseits ihre weitere Vorgehensweise veröffentlichen.

Bürgermeister Reiser bat nach über zwei Stunden, die Diskussion an dieser Stelle zu beenden, um auch noch andere Anliegen besprechen zu können. Dabei ging es vor allem um den geplanten Geh- und Radweg, der Bau aber nicht beauftragt werden kann, da sich einer der „Schlüsselgrundstücksbesitzer“ hartnäckig weigert, seinen Grund dafür zur Verfügung zu stellen.

Egal ob ein Tausch oder Kauf von der Stadt vorgeschlagen wurde, alle Angebote wurden abgeblockt. Laut Herrn Reiser ist die Stadt in diesem Fall machtlos.

 

 

Der Landschaftsplan der Stadt war auch einem Grundstückseigentümer ein Dorn im Auge. Er befürchtet, dass die Empfehlung, die gegeben wurde, irgendwann eine Vorlage wird und damit ist er ganz und gar nicht einverstanden. Die Angelegenheit wurde schon dem Stadtrat vorgelegt und mit 18 : 2 Stimmen abgelehnt.

Bürgermeister Reiser sind auch hier die Hände gebunden und er verwies auf den Spruch: „Einem jeden Recht getan, ist eine Kunst die niemand kann!“

Dringende Bitte wäre auch noch, das Ortsschild von Oberempfenbach zu versetzen, da dies schon so oft beantragt, aber immer noch nicht genehmigt wurde. Leider hat auch hier die Stadt Mainburg nicht das Sagen, aber Bürgermeister Reiser versprach, dass die Stadt selber noch mal einen Antrag dafür stellt.

Nach fast drei Stunden kam die Bürgerversammlung zum Ende, obwohl noch einiger Klärungsbedarf gewesen wäre, dieser aber an anderer Stelle fortgesetzt werden muss. Die nächste Bürgerversammlung findet um 19.30 Uhr in Ebrantshausen im Gasthaus Graßl statt.

 

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.