Tetaphrate und Co. – Krimilesung in W. in der H.
Zweimal im Jahr lädt die Rohrbacher Buchhandlung Gabriel zum Buchgeflüster, bei dem die Mitarbeiter eigens ausgewählte Werke vorstellen und die anwesenden Lesefreunde nicht ohne interessante Empfehlungen und Geheimtipps nach Hause gehen. Diesmal jedoch mussten die Buchvorstellungen kurz gehalten werden, denn der Nandlstädter Autor Peter Biber war der Einladung von Claudia Gabriel in den Wolnzacher Haimerlhof gefolgt und hatte eine ganz spezielle Krimilesung für die rund 60 Gäste im Gepäck.
„Es ist mein erstes belletristisches Werk und insgesamt ein skurriler Krimi mit Comedy-Elementen geworden, der sich im Subtext aber auch mit den Sinnfragen des Lebens beschäftigt“, so Peter Biber, der sich hauptberuflich an der TU München als Fortwissenschaftler mit dem Wachstum der Wälder beschäftigt. Doch der Schwenk von wissenschaftlichen Publikationen zu spannender, unterhaltender Literatur ist dem Autor seinen Lesern nach bestens geglückt. Ganz in Gelb erscheint sein Werk mit dem Titel „Tetaphrate“, in dem es um Alfons Dirnberger, einen Agenten des UGB (unbedeutender Geheimdienst Bayern), geht. Als im Ägyptischen Museum der süddeutschen Landeshauptstadt M., deren Name absichtlich nur abgekürzt verwendet wird, eine Vase mit mysteriösem Inhalt entwendet wird, entpuppt sich der Fall als äußerst gefährlicher Einsatz für Dirnberger. Verflochten in mehrere Erzählstränge ist dabei für den Leser ein einzigartiges Gemenge aus Polizei, Oktoberfest, Unsterblichkeit, Bauschaum, Mumien und dem Weihnachtsmann geboten. Formal also ein Krimi, klischeebestückt und spannend, aber eben auch lustig und tiefgreifend – so könnte man das Werk wohl knapp zusammenfassen.
Doch auch die kurzen Tipps der Mitarbeiterinnen durften nicht fehlen. So stellte Andrea Hahn den emotionalen und sehr romantischen Roman „Eine Handvoll Worte“ von Jojo Moyes vor. Elisabeth Fries konnte den Zuhörern das Buch „Anna und Anna“ von Charlotte Inden wärmstens empfehlen. Das in Briefform verfasste Werk, halte nicht nur witzige, sondern auch tief berührende Elemente bereit. Zudem legte Christa Spies den Gästen Ewald Arenz‘ höchst unkonventionelle Familiengeschichte „Ehrlich & Söhne – Bestattungen aller Art“ ans Herz. Auch die Empfehlung von Claudia Gabriel, die das Nachfolgewerk „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ von Jonas Jonasson vorstellte, durfte am Ende natürlich nicht fehlen.
Musikalisch begleitet wurde der Abend von einer Band, die die Lesung gleich noch zur Namensfindung heranzogen. Denn da sich die fünf Musiker, die eigentlich schon seit drei Jahren miteinander auftreten, nicht auf einen Namen einigen konnten, wurde kurzerhand ein Gewinnspiel ausgerufen. So machte ein Gast auch den treffenden Vorschlag zum lateinischen „mihi placet“ –übersetzt: „Das gefällt mir“. Mit Rock‘n Roll und Volksmusik sorgten die fünf Jungs von „mihi placet“ nach jedem Leseabschnitt dabei wieder für abwechslungsreiche Unterhaltung der Zuhörer.
„Es freut uns, dass so viele Leute heute erschienen sind, sich Herr Biber zur dieser äußerst gelungenen Lesung bereit erklärt hat und auch die Musik war wirklich wunderbar“, dankte Claudia Gabriel ihren Gästen und freute sich auch über den großzügigen Platz, der ihnen im Haimerlhof zur Verfügung stand. „Wir werden diesen schönen, großen Raum gerne wieder einmal in Anspruch nehmen“, fügte die Organisatorin der Veranstaltung abschließend hinzu.
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