hallertau.info News

"Schön, dass doch so viele gekommen sind."

Die Begrüßung von Matthias Bublath am Freitagabend im Incontri war leider ironisch gemeint. Es war Jazz auf dem Programm und das bedeutet eigentlich immer, dass der Zuspruch nicht so ist wie bei manch anderer Musikrichtung; aber - und das sei für das Konzert der Matthias Bublath Band ganz deutlich gesagt - es waren definitiv weniger Besucher als die Musik es verdient gehabt hätte!

Jazz ist nicht gleichzusetzen mit Free Jazz, unendlich langen Improvisationen und Experimentalmusik. Jazz ist weitestgehend Musik zum Zuhören, mal schmusig leise, dann wieder rhythmisch rockig oder funkig. Swing, Samba, Rock, Funk, Soul - alle möglichen Musikstilrichtungen können integriert sein. Und wie das geradezu perfekt gelingt, das bewiesen Matthias Bublath (Keyboards, Piano), Max von Mosch (Saxophon), Bastian Jütte (Drums) und Patrick Scales (Bass) in toller Manier.

Das Programm bestand weitestgehend aus Kompositionen Bublaths; vieles kam von der gerade veröffentlichten bereits vierten CD "Oceans". Der Komponist und Bandleader gab dem Publikum dabei immer Einblicke in die Entstehung seiner Kompositionen. Die Stücke sind einfach wunderschöne Instrumentals, mal einfühlsam und Klavier-betont, dann wieder funkig und mit dem Groove, den die Rhythmusgruppe, das Saxophon und nicht zuletzt das Fender Rhodes einbringen. Afrikanische und südamerikanische Einflüsse lassen das Programm im Ganzen abwechsungsreich und kurzweilig werden.

Apropos Afrika: eine lobenswerte Aktion bewies der Incontri-Kulturverein, indem man 8 in Rohrbach wohnende Asylbewerber aus Schwarzafrika zu dem Konzert der Matthias Bublath Band einlud und darüber seinen Teil zur Integration dieser weit von ihrer Heimat entfernten Menschen beitrug. "Great music, nice atmosphere." fasste Johnny aus Nigeria den Abend zusammen, der für ihn und seine Mitbewohner zumindest für diesen Tag ein wenig Abwechslung brachte.

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.