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Wie schaut's aus mit unserem Landratsamt?

Es setzt in jedem Fall einen Akzent im Gesamtbild des Pfaffenhofener Hauptplatzes, das Landratsamt mit seiner Fassade zum oberen Hauptplatz; nicht schön, aber man schien sich irgendwie daran gewöhnt zu haben. Hat man wirklich? Zu der damaligen Zeit wurde eben so gebaut, damit hat es - so wie es jetzt dort steht - seine Berechtigung. Aber wie geht's weiter? Diese Frage diskutierte eine Runde von Experten am Donnerstagabend im Hofbergsaal.

Das Forum Baukultur hatte zu einer Podiumsdiskussion eingeladen,; Vorstand Sebastian Gerlsbeck (Bild rechts) begrüßte neben Landrat Martin Wolf den verantwortlichen Architekten Hans Hübner, Stadtbaumeister Gerald Baumann, Städteplaner Thomas Eckert sowie die Vorsitzende des Heimat- und Kulturkreises, Ursula Beyer, und als Vertreterin des Landesamts für Denkmalpflege Christine Schneider. Eine illustre Runde, die Moderator Franz Dirnberger begrüßen durfte; zumal im fast vollständig besetzten Zuhörerbereich des Hofbergsaals auch viele Stadt- und Kreisräte und mehr als erwartet einfach nur an diesem Thema interessierte Bürger saßen.


Teilnehmer an der Diskussion v.l.n.r.: Hübner, Wolf, Schneider, Dirnberger, Baumann, Eckert, Beyer

Der zentrale Punkt in der Diskussion drehte sich um die Frage, ob das Landratsamt im dem Hauptplatz zugewandten Teil aufgestockt werden soll oder nicht. Eine zusätzliche Etage würde den Platz für einen Sitzungssaal schaffen, ohne in den unteren Bereichen signifikant einsparen zu müssen. Die Befürworter der Aufstockung, Landrat Wolf und Architekt Hübner, mussten aber angesichts des Widerstands bei den anderen Teilnehmern der Gesprächsrunde auch einräumen, dass ein Sitzungssaal im Erdgeschoss möglich wäre, wenn auch als Multifunktionsraum mit Trennwänden, die ihn in mehrere kleinere Besprechungszimmer unterteilen ließen.


Oben links die aktuelle Ansicht, in den weiteren Montagen die vorliegenden Entwürfe

Bezogen auf die Fassade, an die sich - so Ursula Beyer zu einem Statement von Stadtbaumeister Baumann - die Pfaffenhofener über die Jahrzehnte hinweg nicht wirklich gewöhnt haben, müsse sie sich wohl mit dem Gedanken vertraut machen, dass das Gebäude als Ganzes nicht schöner werden wird. Das "Kind seiner Zeit" (Eckert) unterliege in gewissem Maße auch schon einem gewissen Schutzanspruch (Schneider). Die Vorstellung Martin Wolfs, es würde ein "zwar massiver Bau mit einem Schuss Elegance sowie einer neuen Nuancierung über andere Fensterformate und durch ein Weggehen vom braunen Anstrich" entstehen, mochten dann allerdings die wenigsten Teilnehmer teilen.

Der Besucherandrang zeigte, dass das Forum Baukultur richtig lag, das Thema Umgestaltung des Landratsamtes in die öffentliche Diskussion zu holen. Letztendlich einvernehmlich einigten sich die Parteien darauf, in weiteren Gesprächsrunden einen möglichst breiten Konsens zu finden. Sebastian Gerlsbeck regte an, dies nach Durchführung der einen oder anderen Expertenrunde durchaus noch einmal m Rahmen einer zweiten Podiumsrunde voranzutreiben.

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