Eixenbergers Auswärtsspiel im Intakt
Eine Spielerfrau packt aus! In ihrem ersten Soloprogramm "Ballkontakte" zeigt Christine Eixenberger, dass sich die wahren Dramen nicht auf dem Bolzplatz, sondern am Spielfeldrand abspielen. Pappenzeller Wahnsinnsgeschichten vom feinsten – da kann auch der FC Bayern nicht mithalten.
Christine soll heut mit ihren Freundinnen zum Shoppen gehen. Früher spielte sie gemeinsam noch mit ihnen im Sandkasten und war schon im Kindergarten verlobt. „Und 15 Jahre später samma wieder beinand!“ – als Spielerfrauen ihrer Fußballermänner. Die eigene Arbeit und Karriere fällt flach, ab sofort gilt: im „Arschkaff im Baz rumsteh!“ Denn das Testosteron der Männer muss irgendwie raus und das geschieht gottseidank am Fußballplatz. Über die anderen Spielerfrauen wird hintenrum gelästert. Da wäre beispielsweise die Angie, das „VIP-Lounge-FC Bayern-Trutscherl – „seitdem’s an Kindergarten nimmer dekorieren derf, muaß’s uns dekorieren!“ Ganz scheinheilig ist die Christine natürlich auch nicht, denn ihren Fußballer angelte sie sich in der Disco, als dieser sternhagelvoll war – probieren kann man’s ja! Doch dass die Beziehung länger als zwei Wochen hält, das hat sie vorher allerdings nicht gedacht.
Neben der Kinderhortlehrerin Annemarie wäre da noch die Moni. Im Kindergarten schnappte sie Christine damals den Verlobten vor der Nase weg, hatte erst etwas mit dem Torwart und hangelte sich letztendlich bis zum Mittelstürmer durch. Die Reise nach Jerusalem hat sie bislang immer gewonnen, doch jetzt waren alle Stühle besetzt. Sie fiel in eine Besinnungsphase und wurde zum „Esoterikfuzzi“. Die einzige Lösung „Sie braucht an Mo!“ Fern von indischen Kristallen, Räucherstäbchen, muffigen Ponchos und Birkenstocklatschn.
Doch der Alltag geht weiter – auf geht’s auf’n Fußballplatz, denn die wahren Dramen spielen sich dort am Spielfeldrand ab. Kinder liebt Christine ja, doch vom „Downtown-Duziwuzi“ und den Kinderwagen schiebenden Müttern, die sich mittlerweile auf den Satz „Und wann is bei eich soweit?“ minimiert haben, hat sie die Nase voll. Unglücklicherweise verlor Pappenzell das Spiel, doch niemand wollte wie üblich danach noch weggehen. Stattdessen nahmen die Frauen alles in die Hand und in der Disco wurde gefeiert, bis auch noch die letzte Gehirnzelle die weiße Flagge hisste. Sturzbetrunken kommt sie nach Hause und erfährt von ihrem Schatzi, dass er seine Karriere beenden möchte, wenn die Mannschaft absteigt. Auch Hokuspokus und eine „spirituelle Unterstützung für die Mannschaft“ durch Moni inklusive Baumumarmung brachte die Mannschaft nicht mehr auf Vordermann. So hängt er jetzt jeden Abend Zuhause ab, aus Waschbrett wird „eine interessante Puddinggschicht ‘“. Aber das war doch insgeheim das, was die Spielerfrau hintenrum wollte: Auszeit.
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