Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Dieses Zitat von Bertolt Brecht steht stellvertretend für Lilo Hammann. Gerade einmal Mitte 40 war sie, als sie die Diagnose erfuhr: Schüttellähmung. In einem von ihr gemeinsam mit dem Lions Club Pfaffenhofen organisierten Aktionstag an der Ilmtalklinik wurde unter verschiedensten Gesichtspunkten am Samstag über die Krankheit selbst, aber auch über den Umgang mit Morbus Parkinson referiert.
Die als Vortragsraum angedachte Kapelle in der Ilmtalklinik war für die Begrüßung und Referate hergerichtet; mit einem derartigen Interesse hatte aber wohl niemand der Veranstalter gerechnet. Als Reinhard Lange (Bild links), Präsident des Lions Clubs Pfaffenhofen, den Aktionstag eröffnete, wurden immer noch mehr Stühle aus der benachbarten Cafeteria herüber getragen, um allen Interessenten auch wirklich Platz zu bieten.
Das Tolle an solchen Veranstaltungen ist immer wieder, dass latent existierende Hemmschwellen zwischen Betroffenen und dem Umfeld überbrückt werden. So auch am Samstag, als Lilo Hammann aus Jetzendorf (Bild rechts) weit weg von Selbstmitleid oder Wehleidigkeit ihren ganz persönlichen "Werdegang" der Parkinson-Krankheit vorstellte. Mitte 40 sei sie gewesen, als sie von der Diagnose erfahren habe. Aber sich damit abfinden, fortan ein Leben im "Krankenstand" zu führen, das sei ihr von Anfang an fremd gewesen.
Und so zeigte sie schon während des Vortrags, wie man mit einfachsten Mitteln der Schüttelkrankheit entgegen wirken kann. "Ich verteile hier ganz normale Servietten; bitte diese mit einer Hand zusammenknüllen und im Anschluss wieder entfalten. Mit der Serviette winken und sie über dem Kopf von der einen Hand in die andere reichen." Es war beeindruckend mitzuerleben, wie simpelste Übungen vermeintlich beeinträchtigte Abläufe wieder in die Normalität führten.
Der Aktionstag Parkinson an der Ilmtalklinik bot neben den Referaten mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten Informationsstände von Firmen, Vereinen und Institutionen, die die Betroffen und ihr direktes Umfeld beraten oder auch therapeutisch unterstützen. "Bewegung und sportliche Betätigung halte ich aus meiner Erfahrung für eine der wichtigsten Voraussetzungen, um der Krankheit zu begegnen." hatte Lilo Hammann schon zuvor betont. Unterstützt wurden Referate und Informationsstände durch Workshops, in denen sich ein Jeder einen Eindruck von Vorgehensweisen und Spaßfaktoren machen konnte. Denn: "Jeder soll sich eine Bewegungstherapie aussuchen, die ihm Spaß macht. Dann findet man auch keinen Grund zu sagen, heute habe ich keine Zeit dafür."
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