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Energienutzungsplan - und was nun?


Der Energie- und Solarverein (ESV) Rohrbach hatte zu einer Informationsveranstaltung über den für Rohrbach erstellten Energienutzungsplan eingeladen, um mit Bürgern über die Möglichkeiten zu diskutieren, wie Energie (Strom und Wärme) in Rohrbach sinnvoll genutzt werden kann. Der Plan wurde erstellt vom Münchner Büro Green City Energy AG und im Juni dem Gemeinderat vorgestellt.

ESV-Vorsitzender Michael Kornke


Vereinsvorsitzender und Gemeinderat Michael Kornke (FW) stellte den Anwesenden den Energie-nutzungsplan Rohrbach vor, der immerhin 79 Seiten stark war. Aber keine Angst, er fasste die wesentlichen Punkte zusammen und bot den Anwesenden auch immer Gelegenheit, Fragen zu stellen bzw. den Plan zu kommentieren. Er wies darauf hin, dass 80% des gesamten Energie-verbrauchs durch private Haushalte erfolgt und dass beim Stromverbrauch in Rohrbach 40% aus erneuerbarer Energie eingespeist werden, nämlich zu 35% aus Solarenergie (Photovoltaik)und 5% aus Wasserkraft. Während noch Ausbaupotential bei der Solarenergie besteht, dürfte bei der Wasserkraft das Ausbaupotential ausgeschöpft sein – darüber waren sich auch die Anwesenden einig.


Beim Wärmebedarf liegt der Verbrauch zu 75% beim Heizöl, 14% bei erneuerbarer Energie (12% Holz, 1% Solarthermie, 1% Wärmepumpen) und 8% bei Gas, wobei kritisch angemerkt wurde, dass Rohrbach und Fahlenbach ein gut ausgebautes Gasnetz haben, das besser genutzt werden könnte. Denn eine Umstellung von Öl auf Gas wäre zumindest ein Fortschritt in der Klimabilanz.


Bei den kommunalen Liegenschaften ließe sich gut ein Drittel des Verbrauchs einsparen, davon gut die Hälfte durch bessere Kontrolle des Verbrauchs. Beim Strom ist der größte kommunale Verbraucher die Kläranlage mit ihrem Belüftungs- und Pumpensystemen, dann folgt die Straßenbeleuchtung. Hier hatte der Gemeinderat bereits über die Umstellung auf die verbrauchsgünstige LED-Technologie diskutiert. Bei der Wärme ist die Grund- und Mittelschule der größte kommunale Verbraucher, hier sieht die Planung ein Einsparpotential von 20%. Aber das insgesamt größte Einsparpotential ist natürlich im privaten Bereich gegeben. Beim Stromverbrauch ließe sich durch moderne Elektrogeräte Energie einsparen, beim Wärmebedarf durch bessere Isolierung der Häuser (Wände, Fenster, Türen). Doch das Problem ist, dass sich Hausbesitzer nur sehr zäh dazu entschließen, hier aktiv zu werden. Nach Meinung eines Anwesenden würden Bürger nur dann aktiv werden, wenn sie den Druck am Geldbeutel spüren. Deshalb plädierte Michael Kornke für eine aktive Aufklärungsarbeit in Rohrbach, doch nach Meinung eines Besuchers zeigte das mangelnde Interesse an der ESV-Veranstaltung, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist und nicht nur der Energie- und Solarverein gefordert ist.

 

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