Sanierung Landratsamt – letzte Schritte
Landratsamt mit Rentamt-Gebäude
Der umfangreichste Tagesordnungspunkt auf der Sitzung des Kreisausschusses war eindeutig die Sanierung des Landratsamtes, und zwar der letzte Schritt für das Hauptgebäude, in der Planung auch als Teil A bezeichnet. Während die Um- und Neubauten im Bereich des Hofgartens bereits laufen, sind endgültige Beschlüsse über den wichtigsten Teil des Landratsamtes noch nicht gefasst.
Denn der Teil A steht mit seiner Fassade direkt am Hauptplatz und neben dem denkmalgeschützten „Rentamt“ und da ist Fingerspitzengefühl besonders gefragt, denn es ist das „Gesicht des Landratsamtes“ zum Hauptplatz hin. Nicht nur das Amt für Denkmalspflege wirft ein kritisches Auge auf die geplanten Umbaumaßnahmen, auch die Bürger sind neugierig, wie die jetzige Fassade nach dem Umbau aussehen wird, schließlich sollen 17 Millionen Euro hierfür eingesetzt werden; Kreis- und Stadtrat Roland Dörfler (B´90/Grüne) befürchtet, dass die Bürger sagen „…ist Euch für das viele Geld nix besseres eingefallen?“
Benjamni Hardt mit verschiedenen Vorschlägen
Architekt Benjamin Hardt vom Architekturbüro Köhler aus Gauting stellte den Mitgliedern des Kreisausschusses die Pläne für den Umbau vor. Der Bauteil B am Hofgarten zum Hauptplatz hin erhält ein erweitertes Dach mit Dachgauben, so dass im Obergeschoss genügend Büros untergebracht werden können. Bauteil A erhält wegen des Brandschutzes ein zusätzliches Treppenhaus und im Obergeschoss planen die Architekten einen Sitzungssaal für den Kreistag mit 60 Sitzen und Platz für Zuhörer ein. Dieser Saal soll außerdem teilbar sein für verschiedene Sitzungen und Besprechungen.
verschiedene Fassadenvorschläge
Bei der Fassade planen die Architekten etwas höhere Fenster und haben verschiedene Vorschläge für die farbliche Gestaltung – von leichtem Grünton bis hin zu Jura-Marmor als Verkleidung – was Roland Dörfler überhaupt nicht gefiel: “Jura-Marmor hat doch keinen Bezug zu Pfaffenhofen – ich kann darauf gerne verzichten“. Auf einen Sitzungssaal könnte Manfred Russer (CSU, Bürgermeister von Hohenwart) als sparsamer Mensch auch gern verzichten, ebenso wie Josef Alter (FW). Er ist weder begeistert vom Sitzungssaal noch von der Idee einer Bürgerbeteiligung nur der Pfaffenhofener Bürger. Er wollte dass alle Kreisbürger sich an der Diskussion beteiligen sollten, schließlich geht es um das Landratsamt des Kreises Pfaffenhofen – und dazu gehören schließlich 19 Gemeinden. Rohrbachs Bürgermeister Dieter Huber konnte dagegen am Entwurf nichts Nachteiliges sehen, „damit kommen wir noch am besten raus“, meinte er. Außerdem wurde die Diskussion um ein viertes Stockwerk wieder von Josef Alter eröffnet, wobei die Planer auf die mögliche Ablehnung durch die Denkmalsbehörde hinwiesen. Doch hierzu soll noch einmal ein konkreter Vorstoß unternommen werden, um endgültig die Frage eines weiteren Geschosses abzuklären.
Landrat Martin Wolf verteidigte einen Sitzungssaal im Gebäude, da die Sitzungen in den verschiedensten Orten des Landkreises immer einen hohen Aufwand verursachen würden. So müssten immer wieder freie Säle gesucht werden, die Mitarbeiter und technische Ausrüstung müssten immer voraus reisen, um alles vor- und nachzubereiten. Diesen hohen Aufwand könne man sich sparen, so Wolf. Die abschließende Abstimmung ergab, dass man am Sitzungssaal festhalten werde und eine weitere Variante mit einem 4. Geschoss geprüft werden soll mit vorheriger Einbindung des Denkmalschutzes. Bis Mitte nächsten Jahres soll dann nach Ende der Bürgerbeteiligung die endgültige Planung stehen.
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