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Australier und ein Brite auf den Spuren der Väter

 

Vergangene Woche erhielt die Stadt Mainburg einen nicht alltäglichen Besuch des australischen Brüderpaars Tyrrell zusammen mit dem Nachfahren eines englischen Offiziers, Charles Warcup. Von Eichstätt kommend wandelten sie auf den Spuren ihrer Väter, die den II. Weltkrieg als Kriegsgefangene in Deutschland verbracht hatten.

Zunächst im Gefangenenlager für Offiziere in Eichstätt interniert, wurden sie bei Kriegsende vor den heranrückenden Amerikanern in Richtung Moosburg zu Fuß in Bewegung gesetzt. Der beste Freund des Vaters der Tyrrell-Brüder hatte alles in einem Tagebuch notiert.

Dort steht auch, dass der Gefangenenzug von etwa 1200 erschöpften Offizieren am 21. April 45 gegen 5 Uhr morgens an der Abensbrücke Rast machte um dann über Grafendorf weiter in Richtung Moosburg zu marschieren. Der Tagebuchschreiber schildert dabei Mainburg als einen sehr ansehnlichen Ort.

So freuten sich die Tyrrellbrüder und ihr britischer Freund sehr, dass sie der Hobby-Historiker Hanns Seidl ein Stück auf dem Weg ihrer Väter mitnahm. Ausgehend von der Bahnhofskreuzung passierte man das ehemalige Gefängnis und machte ausgiebig Halt am vermuteten Rastplatz der Väter an der Abensbrücke am Griesplatz.

Die Reisegruppe, sichtlich beeindruckt, begab sich anschließend auf den Weg ins Rathaus, um einer Einladung von Bürgermeister Reiser zu folgen. Dort erläuterte die Besuchergruppe aus Down Under und Great Britain dem Stadtoberhaupt die Ziele seiner Reise: Sie wollten sich nicht nur daran erinnern, wo ihre Väter vor 68 Jahren in eine ungewisse Zukunft marschierten.

Sie wollten sich auch bei der deutschen Zivilbevölkerung von damals bedanken, die ihre Väter auf ihrem langen Marsch mit reichlich Proviant immer wieder versorgten. Zum Schluss hatten sie sogar noch einen Namen für ihren Trip parat:” March for freedom“, or better „Friendship march“.

 

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