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Wohnen im Alter als Herausforderung

Mit dem Themenbereich „Wohnen im Alter“ befasste sich kürzlich die erste Konferenz für Seniorenfragen, die der Landkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm in Manching veranstaltete Landrat Martin Wolf konnte dazu rund 70 Fachleute aus der Seniorenarbeit und viele Seniorenbeauftragte der Gemeinden begrüßen.

Der Landkreischef bezeichnete es in seiner Eröffnungsrede als „echte Herausforderung“, sich rechtzeitig mit der Frage zu beschäftigen, wie Seniorinnen und Senioren im Alter wohnen. Dies gelte nicht nur für jeden einzelnen, sondern auch für die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik und die Wohlfahrtsverbände. Besonders freute sich Wolf darüber, dass es nunmehr gelungen ist, in allen Gemeinden des Landkreises Pfaffenhofen Seniorenbeauftragte zu bestellen. Diese seien wichtige Institutionen, die sich um Fragen rund um das Älterwerden kümmern. Die anwesenden Seniorenbeauftragten nutzten gleich die Gelegenheit, sich den Tagungsteilnehmern vorzustellen.

Im Laufe der Konferenz, die der Seniorenbeauftragte des Landkreises Franz Weitzl vorbereitete wurden die verschiedenen Phasen des Wohnens im Alter von verschiedenen Seiten beleuchtet. Wie Weitzl betonte sei grundsätzlich das „Wohnen zu Hause“ nach wie vor die wichtigste Wohnform. Senioren sollten möglichst lange in der vertrauten Umgebung bleiben können, es gelte der Grundsatz „ambulante vor stationäre Betreuung“.

Bernhard Reindl vom Verein Stadtteilarbeit München e.V. gab in seinem Impulsvortrag einen umfassenden Überblick über bestehende und neue Wohnformen im Alter. Die Kernthemen dabei waren Barrierefreiheit, die Lage der Wohnung in der Nähe zu Dienstleistungen, die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, bezahlbarer Wohnraum sowie die Einbindung in das soziale Umfeld und die Nachbarschaft.

Das betreute Wohnen in einem „Mehrgenerationenhaus“ wurde von Siglinde Lebich aus Eching vorgestellt. In einem sehr lebendigen Vortrag stellte sie das Leben in einer Begegnungsstätte mit 34 barrierefreien behindertengerechten Wohnungen vor, die zwischen 27 und 76 Quadratmeter Wohnfläche groß sind. Angeschlossen sind dabei eine Sozialstation, Fahrdienste, eine Leitstelle zur Beratung, Café, Restaurant und offener Treffpunkt. Es werden auch Dienstleistungen vermittelt und Einkaufsfahrten für Senioren durchgeführt. Ferner gibt es verschiedene „Wahlleistungen“ wie z.B. Hilfe bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, pflegerische Betreuung, vergünstigtes Essen und weitere Dienstleistungen.

Brigitte Herkert von der Arbeitsgruppe für Arbeitsforschung in München stellte als eine neue Wohnform die „ambulant betreuten Wohngemeinschaften“ für Pflegebedürftige und Menschen mit Demenzerkrankung vor. Diese Wohnform unterliegt der Heimaufsicht. Man lebt hierbei in der Regel als Mieter gemeinsam in einer Wohnung mit bis zu 12 Personen. Das Wohnen steht im Vordergrund, nicht die Pflege. Jeder Bewohner habe sein eigenes Zimmer, daneben gibt es Gemeinschaftszimmer wie Wohnzimmer, Küche, Bad, Haushaltsraum und Außenflächen. Die Kosten gliedern sich in den Lebensunterhalt, Miete und Nebenkosten, Betreuungspauschale und pflegerische Leistungen durch Sozialdienste.

Wie der Landkreis-Seniorenbeauftragte Franz Weitzl betonte, gibt es für alle angesprochenen Themen umfangreiches Informationsmaterial und Praxisbeispiele, die besichtigt werden können. Interessenten können sich gerne an die Seniorenbeauftragten des Landkreises und der Gemeinden wenden.

Baar-Ebenhausen: Elisabeth Pamler
Ernsgaden: Simone Thunig
Geisenfeld: Gabriele Bachhuber
Gerolsbach: Alois Lacher
Hettenshausen: Margret Leuschner
Hohenwart: Josef Schmidt
Ilmmünster: Rita Schinko
Jetzendorf: Hans-Jochen Lojewski
Manching: Froschmeier Maria
Münchsmünster: Klaus Kühn
Pfaffenhofen: Verena Kiss-Lohwasser
Pörnbach: Karl Thiel
Reichertshausen: Gertrud Oberhauser
Reichertshofen: Josef Sterr
Rohrbach: Charlotte Daniel
Scheyern: Hans Hauf
Schweitenkirchen: Christine Frank
Vohburg: Anni Demmel-Hegwer
Wolnzach: Erich Niedermeier
 

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