Bahn erneuert die Gleisanlage von Rohrbach bis Jebertshausen
Der eine fühlt sich durch seinen Lärm in der Nachtruhe gestört, der andere hört ihn gar nicht, die Rede ist vom Güterzug der mehrmals täglich quer durch Wolnzach in Richtung Altmann rollt und dabei an jedem Bahnübergang pfeift. Doch das Pfeifen ist nicht das Einzige was so manchen Anwohner des Nächtens stört, denn der Güterzug rattert regelrecht über die 50 Jahre alten Schienen. Diese Lärmbelästigung soll nun über längere Sicht deutlich reduziert werden.
Im Zuge der Bauarbeiten an der Bahntrasse München – Nürnberg soll nun auch der Gleiskörper der alten Nebenstrecke, die einst bis Mainburg führte, komplett erneuert werden. „Der Gleiskörper ist teilweise deutlich älter als 50 Jahre“, erläuterte Bernhard Blass seitens der DB Netz dem Wolnzacher Gemeinderat. Die Holzschwellen auf dieser Strecke sind teilweise noch aus dem Jahre 1934, auch die Schienen sind nicht recht viel jünger. Sie stammen aus dem Jahr 1955. Diese alten Gleise sind auch ein Teil des Lärmproblems, denn die Züge rattern regelrecht über die Schienen. „Die gesamte Anlage hat mittlerweile einen Zustand erreicht, bei dem ein Austausch notwendig ist“, so Blaas weiter.
Bahnübergang an der Staatsstraße nach Geisenfeld
Im Zuge der Bauarbeiten, die derzeit an der Trasse München/Nürnberg stattfinden, wird nun auch die Nebenstrecke nach Wolnzach komplett saniert. „Hier werden nicht nur die Schwellen und Schienen erneuert, sondern auch das Gleisbett maschinell gesäubert“, erläuterte der Fachmann. Geplant ist die gesamte Anlage von Rohrbach bis zum Prellbock in Jebertshausen zu sanieren. Insgesamt werden in diesem Zuge 14 Weichen rückgebaut und 16 Bahnübergange komplett erneuert. In diesem Zusammenhang sollen, wie die Bahn mittteilte, an den Übergängen, die später durch eine neue Signaltechnik gesichert werden sollen, auch gleich die entsprechenden Leerrohre eingebracht werden. So wird entlang der Strecke im Zuge der Bauarbeiten, die bereits am 1. Oktober begonnen haben, in diesem Zeitraum immer wieder mit einzelnen Straßensperrungen und Behinderungen gerechnet werden müssen. Insgesamt wird die gesamte Maßnahme rund vier Millionen Euro kosten, da es sich um eine Instandsetzung handelt, entfallen auf den Markt diesbezüglich keine Kosten.
Bahnübergang bei Starzhausen
Natürlich wird diese Maßnahme, die letztlich auch zur Lärmreduzierung beträgt, von allen sehr begrüßt, denn stellte Alois Siegmund im Zuge der Gemeinderatssitzung im August die berechtige Frage, ob mit dieser Gleiserneuerung nun unumkehrbare Fakten geschaffen werden sollen. Er bezog sich in seinen Ausführungen abermals auf eine mögliche Gleisverlegung auf das Firmengelände von ARS Altman. „An der grundsätzlichen Situation ändert sich durch diese Instandsetzungsmaßnahme nichts“, so Bernhard Blaas. Nach wie vor ist, und das betonte der Fachmann ausdrücklich, eine Verlegung des Gleises möglich, denn die Gleise, die jetzt verlegt werden sollen, können ohne Probleme rückgebaut und an anderer Stelle wieder verwendet werden.
Von konkreten Plänen ist man aber noch Lichtjahre entfernt. Im Rahmen einer Bachelorarbeit, sollen nun einmal mögliche Lösungen ausgelotet werden. „Wir sind offen wir alle Vorschläge“, so Blaas weiter. Dabei machte er aber auch unmissverständlich klar, dass sich die Deutsche Bahn an einer solchen Verlegung nicht beteiligen werde. „Dies ist eine Sache der Firma Altmann und des Marktes Wolnzach.
Welche Kosten hier auf die Gemeinde zu rollen, auch dazu konnte der Bahnexperte auf die Nachfrage von Gemeinderat Alois Siegmund, noch keine Auskunft geben. Frühesten Ende des Jahres wird man in diesem Zusammenhang eine erste Schätzung wagen können, dann nämlich soll die Bachelorarbeit vorliegen. Diese soll dann eine erste Grundlage bilden, auf der eine mögliche Planung aufbauen kann.
Bahnübergang an der Goiglmühlbrücke
Ob und wann es zu einer entsprechenden Umsetzung , wie vor allem seitens der Freien Wähler gefordert, kommen wird, ist damit weiter offen, denn von einer konkreten Planung ist man noch weit entfernt. Derzeit befasst man sich auf beiden Seiten mit verschiedenen Szenarien, wie eine Lösung aussehen können. Sollte die Bachelorarbeit in diesem Zuge eine praktikable Lösung aufzeigen, würden, bevor erneut Bauzüge nach Wolnzach rollen, erst umfangreiche Planungen nötig werden.
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