Einigkeit im Bauausschuss
Das ehemalige Bahnhofsnebengebäude, ein Tierfriedwald in Niederlauterbach und zahlreiche Bauanträge standen gestern auf der Tagesordnung der Bau- und Umweltausschusssitzung im Wolnzacher Rathaus. Zwar brachte es auch diese Sitzung auf volle vier Stunden alleine im öffentlichen Teil, aber dennoch konnten nun auch einige Punkte übereinstimmend geklärt und gute Kompromisse gefunden werden.
So sorgte der Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung zweier Mehrfamilienhäuser in der Aventinstraße durch die Arcus Wohnbau GmbH, gegen die ein Nachbar große Einwände erhob, für längere Überlegungen zu verschiedenen Lösungsvorschlägen. Zwar konnte hier noch kein endgültiges Ergebnis ausgehandelt werden, jedoch beschlossen sich Bauherr und Anwohner auf den schlichtenden Vorschlag des Bürgermeisters, erneut an einen Tisch zu setzen und weiter nach einem für beide Parteien annehmbaren Weg zu suchen.
Auch Tagesordnungspunkt 11 - ein Antrag auf Vorbescheid zum Neubau eines Pferdesteges über die Wolnzach, Nähe Am Brunnen, - konnte gestern noch nicht endgültig geklärt werden. Beantragt von Josef Schäch, wurde dem Bauausschuss dabei die Planung zu einer ausfahrbaren Brücke vorgelegt, die einen bereits vorhandenen, niedrigeren Überweg ersetzen soll. Diese würde dann auch den Fuß- und Radweg entlang des Flusses überspannen, gleichzeitig aber bestünde die Möglichkeit, die Brücke bei Bedarf - zum Beispiel für passierende Wartungsfahrzeuge - zu öffnen. Doch auch, wenn Max Wallner das Bauwerk als „die neue Tower-Bridge von Wolnzach“ bezeichnete, befand das Gremium die vorliegenden Informationen noch als unzureichend. „Zuerst sollte noch mit dem Wasserwirtschaftsamt gesprochen werden und auch geklärt sein, zu welchen Zeiten der Pferdesteg dann geöffnet beziehungsweise geschlossen sein wird“, so Bürgermeister Jens Machold.
Freuen dürften sich hingegen Kleintierbesitzer und -liebhaber. Denn dem neu geplanten Tierfriedwald bei Niederlauterbach stimmte der Bauausschuss einstimmig zu. Auf dem Gelände, das eine entsprechende Bezeichnung erhalten wird, wird es dann möglich sein, Hund, Katze, Meerschweinchen und Co. zu bestatten. Allerdings konnte Bürgermeister Jens Machold die Bedenken des Gremiums bezüglich einer zu hohen Verkehrsbelastung der Waldwege zerstreuen: „Es wird keine Stellplätze, baulichen Anlagen oder Einfriedungen geben. Außerdem rechnet man Stand jetzt nur mit rund 50 Beerdigungen pro Jahr.“
Als nächster Punkt stand auch die Gemeindeverbindungsstraße von Geroldshausen nach Egg auf dem Programm. Hier beschloss der Bauausschuss nun - wie Bürgermeister Jens Machold es bezeichnete - aus der Soll- eine Ist-Situation zu machen. Der Weg wird somit neu angelegt und geteert werden, was insbesondere Gemeinderätin Katharina Gmelch freute: „Ich habe mich schon lange dafür eingesetzt und bin sehr froh, dass sich diesbezüglich nun endlich etwas bewegt, denn der momentane Zustand der Straße ist vor allem nach Regentagen beinahe unzumutbar.“
Zuletzt besprach das Gremium noch das weitere Vorgehen der Gemeinde mit dem ehemaligen Bahnhofsnebengebäude, wobei das Erhalten der Optik des Bauwerks den Markt rund 9000 Euro kosten würde. Daher stellte Jens Machold die grundsätzliche Frage nach der Möglichkeit der Veräußerung des Gebäudes. „Mich haben bereits mehrere Anfragen von Kaufinteressenten erreicht, sowohl zur gastronomischen, privaten als auch fast öffentlichen Nutzung. Die Frage ist, ob ich hier entsprechende Verhandlungsgespräche aufnehmen darf“, erläuterte der Rathauschef.
„Also entweder wir schaffen dort Parkplätze oder finden einen Käufer, der das Gebäude wieder schön herrichtet, aber der Gemeinde sollen hier keinerlei Kosten mehr entstehen“, so Adolf Schapfl. Auch die anderen Beteiligten begrüßten die Alternative des Verkaufs und gaben dem Bürgermeister grünes Licht. Abschließend wurde zudem der geplante Baubeginn des Herrenstraßenstegs am 09. September im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen bekanntgegeben.
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