Mit dem Radl zum Radl ohne Radl
Sebastian Frankenberger mit dem Radl von Freising nach Pfaffenhofen. An der Baustelle des Windrades bei Johanneck/Paunzhausen fand sozusagen die Übergabe des Bayernradlers Frankenberger von der Ortsgruppe Freising an die Ortsgruppe Pfaffenhofen der ÖDP statt. Die etwas andere Wahlkampftour „In 90 Tagen durch 90 Stimmkreise – 45000km mit dem Radl durch Bayern“ von Passau kreuz und quer durch die Stimmkreise der Landtagswahl bis zum Endpunkt in München nähert sich langsam dem Ende.
Bayern kennenlernen, die Anliegen der Bewohner in den Landtag tragen und nebenbei einen guten Zweck erfüllen, 10 Euro pro geradeltem Kilometer werden für den Verein HORIZONT in München gesammelt, ist die Idee der einzigen Großveranstaltung der Ökologisch-Demokratischen Partei.
Sebastian Korbinian Frankenberger ist sozusagen der Vorradler der ganzheitlich denkenden und gemeinschaftlich handelnden politischen Bewegung ÖDP. Er ist der Bundesvorsitzende und zeigt, wo es lang geht, apro po lang, die entsprechend bekannte Haartracht hat er, wie auf den Wahlplakaten auch, geschickt in einem Knoten hinter dem orangen Radlerhelm versteckt. Man fährt durch Bayern, da kann einem schon das eine oder andere Vorurteil die Luft aus dem Schlauch lassen, das von ihm initiierte, erfolgreiche Nichtraucher Volksbegehren ist auch immer schon vor ihm da. Raucher und Wirte können auch nachhaltig sauer sein, Fluch und Segen sind Geschwister, in seiner konservativen Heimat, die die CSU so gerne behalten würde, herrscht nicht überall eitel Sonnenschein.
„Schlechte Energie“ machten Frankenberger und der ihn begleitende Dr. Reinhold Reck, Kandidat der ÖDP aus Freising, bei ihrem Informationsgespräch unter dem noch rotorlosen Windkraftgiganten bei Johanneck/Paunzhausen aus. Ein Mediator wird als Lösung des verfahrenen Konfliktes angeboten, nicht von der ÖDP, die Beteiligten sollen sich selber einen suchen, das Kind wäre schon im Brunnen, seine Erfahrung mit ähnlichen Bauvorhaben ist die transparente Beteiligung der Bürger von Anfang an. Das führe zum Wohle aller Beteiligten, gesetzt den Fall, Seehofer hält sich raus und blockiert nicht mit der „ZWEI KM Abstandsforderung“ die Kreditwilligkeit der Banken.
Im ECO Quartier, dem ökologischen Zentrum in Pfaffenhofen, der nächsten Station seiner Radltour, war die Energie dann schon besser, fast himmlisch, würde ein Theologe bemerken. Dipl-Ing.agr. Markus Pscheidl vom eQ Quartier, begrüßte den orange-weißen Wahlkampfradler und die mitfahrende Pfaffenhofener ÖDP Ortsgruppe in seiner Paradiesbaustelle. Nur Gutes, was die grundsätzliche Entwicklung der „Quintessenz des Wohnes“ betrifft, Schwierigeres bei der Vorplanung und Genehmigung und Erfreuliches, was die volle Unterstützung des Pfaffenhofener Stadtrates angeht, hatte er auch bei einem Rundgang zu berichten. Frankenberger war begeistert, keine seiner Fragen fand negative Erwähnung, alles ökologisch visionär, nachhaltig, der positiven menschlichen Zukunft gewidmet. Hier sind Menschen am Werk, die miteinander reden und mit guten Kompromissen beste Ergebnisse zum Wohle der Gemeinschaft erzielen. Das ECO Quartier ist die Zukunft des urbanen Bauens, wäre es nicht schon da, müsste man es mühsam erfinden.
Solchermaßen geistig und seelisch gestärkt, konnte man zur letzten kurzen Etappe, zum ebenfalls „paradiesischen“ Pfaffenhofener Hauptplatz aufbrechen.
Der Wahlkampfpavillon hatte zwar Anfangs Probleme mit der Luftversorgung (siehe oben), doch nach erfolgreicher, persönlicher Kontaktierung des örtlichen ÖKO Strom Netzwerkes stand einer mehr oder weniger öffentlichen Begrüßung durch Bürgermeisterin im Dienst, Monika Schratt (Grüne), nichts mehr im Weg.
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