Gemeinde Wolnzach tritt dem Planungsverband Windkraft bei
Eigentlich war es nicht mehr als ein formaler Akt, den der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vollzog. Mit großer Mehrheit votierten die Wolnzacher Politiker für einen Beitritt einzig von der FDP und der BGW gab es Gegenstimmen.
Es war eines der ersten Projekte die Landrat Martin Wolf in seiner noch jungen Amtszeit auf den Weg brachte. Über ein Jahr hat man geplant, nachdem nun in der Junisitzung die möglichen Flächen im Landkreis vorgestellt wurden, ging es nun eigentlich nur noch darum dem Planungsverband beizutreten. Reine Formsache könnte man meinen – nicht so für Max Wallner.
Er sieht in der vorgestellten Planung nicht nur eine Verspargelung der Wolnzacher Landschaft, sondern die Gemeinde als ganzes in ihrem Wachstum behindert. Dabei übersieht er ganz, dass man aus kommunaler Sicht nicht an einer Planung vorbeikommt. Vom Gesetzgeber her ist Windkraft privilegiert. Solange der Emissionsschutz eingehalten ist, können überall im Außenbereich solche Anlagen entstehen, und das auch mit wesentlich weniger als dem vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Abstand. Man kommt also aus gemeindlicher Sicht nicht um eine Planung herum.
„Wo würden wohl Flächen ausgewiesen, wenn jede Gemeinde für sich selbst planen würde“, fragte Bürgermeister Jens Machold, auf den Einwand der Verspargelung. Die Antwort ist einfach und simpel: Am Rand jeder Gemeinde. Diese Planungen würden also zwangsweise andere Kommunen berühren. Dass ein gemeinsames Vorgehen und ein einheitlicher Teilflächennutzungsplan sinnvoll ist, zeigen diese Ausführungen.
„Natürlich, „erläuterte Bürgermeister Jens Machold, „wurde die Satzung so ausgearbeitet, das man jeder Zeit auf mögliche gesetzliche Änderungen reagieren kann.“ Damit spielte er auf die Abstandsflächen Diskussion an, die von Ministerpräsident Horst Seehofer losgetreten wurde. Die Einwände von Gemeinderat Wallner konnte am Ende außer der FDP niemand teilen. Mehrheitlich stimmte der Gemeinderat für den Beitritt und benannte Bürgermeister Jens Machold sowie den zweiten Bürgermeister Erich Niedermeier als Vertreter in diesem Gremiun und Ludwig Schechinger als etwaigen Stellvertretenden. Bürgermeister Jens Machold betonte in diesem Zusammenhang, dass er an die Entscheidungen des Gemeinderates gebunden ist und sich im Planungsverband entsprechend verhalten muss.
Insgesamt stellt sich in diesem Zusammenhang aber schon die Frage wie sich die BGW die Energieversorgung in der Zukunft vorstellen wird. Soll Windkraft nur im Norden entstehen? Auch dann würde man in der Hallertau die Folgen davon spüren, denn neue Leitungen müssten gebaut werden. Auch wäre man dann wieder dem Stromdiktat weniger Großkonzerne ausgeliefert.
Mit diesen Flächen, die nun auf Wolnzacher Flur liegen, könnte man die dezentrale Energieversorgung in Bürgerhand weiter ausbauen. Dass solche Bürgerenergiegenossenschaften keine Zukunftsmusik mehr sind, das lässt sich am Beispiel des Energie- und Solarvereins Pfaffenhofen belegen. Sehr erfolgreich wurde hier eine solche Genossenschaft ins Leben gerufen, die auch einige Projekte umgesetzt hat. Vielleicht ist dies auch in Wolnzach denkbar.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.