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Turnhalle total reloaded

Als Zuschauer saß man mal wieder in der Sitzung und verstand die Welt nicht mehr. Erneut, nach schon endlosen Debatten in den beiden vergangenen Sitzungen, stand die Turnhalle der Grund- und Mittelschule auf dem Programm. Nach einem Antrag der FDP sollte darüber abgestimmt werden, ob die Bürger zum geplanten Neubau gefragt werden sollen.

Gleich zu Beginn der Diskussion stellte Bürgermeister Jens Machold klar, dass im Zusammenhang mit dem Antrag nur über grundlegend Neues - also das beantragte Ratsbegehren - gesprochen werden kann. Eine erneute Grundsatzdiskussion in Bezug auf Generalsanierung wäre somit eigentlich vom Tisch gewesen, doch Teile der Freien Wähler sahen das natürlich wieder ganz anders.

„Wir sind hier auf etwas gestoßen, das bisher noch nicht bekannt war“, so Alois Siegmund - Fraktionssprecher der Freien Wähler. Damit spielte er und auch sein Parteifreund Martin Stockmaier darauf an, lediglich einen Zuschuss für den oberen Teil - also für die Halle - zu beantragen, und den Keller in Eigenregie zu sanieren. Nach ihren Rechnungen käme die Gemeinde dann bei einem Kostenvolumen von 1,5 Millionen Euro abzüglich des Zuschusses von 300.000 Euro auf 1,2 Millionen. „Gegenüber einem Neubau könnten wir hier rund eine Million sparen“, so Martin Stockmaier.

Was soll das, fragten sich nicht nur so mancher Gemeinderat, sondern eben auch viele Zuhörer. Die Argumentationslinie, die hier aufzubauen versucht wurde , ist, dass ein Neubau alleine aus Platzgründen wenig sinnvoll ist. „Wir haben derzeit drei Hallen, die genutzt werden“, so Stockmaier, „künftig hätten wir nur noch zwei.“ Sie argumentieren, dass mit Preysinghalle, dem Gymnastikraum und der Grundschulturnhalle der Platz für die Vereine gerade ausreicht. Würde nun wie beim Neubau geplant der Gymnastikraum wegfallen, dann würde dies zu erheblichen Verschlechterungen für die Vereine führen.

Natürlich würde der Gymnastikraum, der von den Vereinen genutzt wird, wegfallen, was aber seitens der Kritiker gerne verschwiegen wird, ist, dass die jetzige Halle nicht der Norm entspricht und dass genau aus diesem Grund vieles in der jetzigen dort nicht möglich ist. Das beste Beispiel hierfür sind Basketballspiele. Der geplante Neubau hat zwar nur noch eine Halle, diese ist dann aber durch einen Trennvorhang teilbar. Ein, wie von den Kritikern vorgebrachter Platzmangel, besteht folglich nicht.

Soll man also diesen bestehenden Betonbunker sanieren, um dann in wenigen Jahren vor den gleichen Problemen zu stehen, dieser Meinung sind zumindest Teile der Freien Wähler. Allerdings stehen Alois Siegmund und Martin Stockmaier nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in der eigenen Fraktion alleine.

Nicht einmal seitens der FDP, die den Antrag gestellt hatte, gab es Unterstützung. Matthias Boeck spracht sich klar für einen Neubau, wenngleich auch mit Tiefgarage aus, eine Sanierung stand für ihn nicht zur Debatte. Auch Christian Dierl, Ortsvorsitzender der Freien Wähler, bekräftigte: „Ich kenne die Situation und auch die Vereine und war persönlich schon immer für einen Neubau.“ So stellt sich am Ende die Frage nach dem Sinn dieser Diskussion, denn eigentlich ist alles gesagt, sind alle Argumente ausgetauscht und die Entscheidung ist gefallen. Auch hat diese neuerliche Debatte nichts, aber auch gar nichts geändert. So wurde der Antrag der FDP, die Bürger in diesem Punkte zu befragen, abgelehnt. Eine erneute Diskussion über eine mögliche Sanierung wurde nicht mehr abgestimmt. „Wir haben uns in der vergangenen Sitzung einstimmig für einen Neubau entschieden“, so der Bürgermeister.

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