Hallertown 2013 – Eröffnung
Hallertown 2013 – Eröffnung
Der Scheyerer Prielhof ist wieder zum Leben erwacht, Hallertown, die Kinderspielstadt des Kreisjugendringes hat offiziell seine Pforten geöffnet. An die 600 Kinder zwischen 7 und 14 Jahren werden insgesamt 10 Tage das Leben der Großen spielerisch erfahren. 120 ehrenamtliche Betreuer sorgen für das logistische und pädagogische Gelingen des Großprojektes.
Hinter "Hallertown" verbirgt sich die Idee, eine "Mini-Stadt" für Kinder aufzubauen und zu betreiben. Darin sind alle wichtigen Einrichtungen vorhanden, die auch in einer richtigen Stadt zu finden sind, wie z. B. Verwaltung und Stadtrat, Universität, Handwerk, Handel, Dienstleistungen, Medien, Versorgung und Freizeiteinrichtungen. Den Kindern wird die Möglichkeit gegeben, nach Abschluss eines Eröffnungsspieles, Besuch der Universität und eines Erste Hilfe Schnellkurses, die Vollbürgerschaft zu erwerben. Danach steht dem Geldverdienen z.B. als Selbstständiger nichts mehr im Wege. Haller heißt die Währung, und sie ist, im Gegensatz zum richtigen Leben, nur begrenzt vorhanden, das heißt haushalten für die zwei Banken, die gewählten Bürgermeister und den Stadtrat. Schulden machen geht also nicht, hinter jedem Haller steht ein reeller Wert, eine Arbeitsleistung, die von den Bewohnern der Stadt selbst erbracht wird.
Der hohen Anzahl der gemeldeten Kinder steht ein begrenztes Angebot an Arbeitsplätzen gegenüber. Wer sich nicht als Vollbürger selbstständig machen kann, hat auch die Möglichkeit, sich arbeitslos zu melden, wie im richtigen Leben ist das Geld dann natürlich knapp. Nur noch „abchillen“ im Beautysalon, Kino, Freibad oder an der Saft Bar im Freizeitparadies geht dann kaum, alles kostet Geld. Schon die 7-jährigen haben nach zwei Tagen raus, wie man unbeschadet überlebt, der Duft des Hallers weht durch die alten Mauern des Klosterhofes, beten muss man nicht unbedingt, aber mit bezahlter Beschäftigung ist auch sinnvolle Freizeit finanzierbar.
Als zwanzigste Gemeinde in seinem Landkreis begrüßte Landrat Martin Wolf die Bewohner und Betreuer in einer den Umständen angepassten Rede. Eltern und andere Erwachsene haben nur mit spezieller Kennzeichnung als Gruppe in einer Stadtführung Zutritt. Betreuer haben weder hoheitliche Rechte noch Geld, sie dürfen nicht mitspielen, die Kinder organisieren sich selbst. Polizei, Gerichte und ein demokratisch gewählter Stadtrat sorgen für öffentliche Ordnung. Erstaunlicherweise funktioniert das alle zwei Jahre reibungslos, Kinder sind anscheinend von Natur aus die besseren Demokraten, jeder lässt dem Anderen so viel Platz, wie er selber gerne hätte und „scho passt des!“
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