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Klassik-Open-Air im Klosterhof

"Mehr Musik, mehr erleben", so heißt der Untertitel der Sommerkonzerte-Reihe des Klosters Scheyern in diesem Jahr. Mit dem Open-Air im Klosterhof fand sie am Samstagabend ihren Höhepunkt und Abschluss zugleich. Geschätzte 800 Zuschauer nutzten das Sommerwetter und tauchten ein in eine wunderschöne Atmosphäre aus Musik und Illumination.

Was dieses Klassik-Open-Air im Kloster Scheyern so einmalig macht, ist das Ambiente. Klassische Musik - sonst in ihren Aufführungen manchmal auch hin und wieder ein wenig gediegen und steif - gepaart mit einer schon beinahe Festivalatmosphäre, wo die Besucher Klappstühle, Decken und Picknickkörbe mitbringen und darüber dieses Konzert zu einem Ereignis für die ganze Familie machen. Die Mischung gelingt ein ums andere Mal und die Veranstalter treffen den Geschmack des Publikums, wie der Rekordbesuch heuer eindeutig belegt.

Das Konzert begann populär-klassisch: Mozarts "Eine kleine Nachtmusik", vorgetragen vom Festivalorchester unter der Leitung von Christian Bischof, bedarf keiner großen Einführungen. Herrlich abgestimmt, noch in der Helligkeit des frühen Abends war sie das perfekte Intro für die weitere Folge an Stücken von u.a. Mozart, Mendelsson-Bartholdy und Verdi, bevor sie dann als zweite Zugabe in einer ganz anderen Stimmung noch einmal gespielt wurde. Es war mittlerweile dunkel und die Mauern des Klosters waren in wechselvolle Farben getaucht, so dass Musik und Illumination sich zu einer herrlich romantischen Stimmung vereinten.

Als Solistin trat Judith Spiesser (Sopran) auf, und zwar mit einer derart klaren und emotionalen Stimme, dass eine Besucherin nach dem Lied der Zugabe feststellen musste: "Dabei musste ich mir doch tatsächlich ein kleines Tränchen wegdrücken." Auch Markus Krusche an der Klarinette wurde dem hohen Niveau in vollstem Maße gerecht. Der eine oder andere hatte ihn möglicherweise schon als Mitglied des Bläserquintetts im Prielhofgewölbe eine Woche zuvor erleben dürfen, zusammen mit dem Festivalorchester ergab es aber noch einmal eine ganz andere Empfindung.

Ein großes Lob ergeht an den Initiator der "Sommerkonzerte Scheyern", der auch dieses Jahr noch die künstlerische Leitung innehatte, obgleich er inzwischen seinen beruflichen Mittelpunkt an die Stadtpfarrkirche St. Margaret nach München verlagert hat. Christian Bischof hat es mit den "Sommerkonzerten 2013" geschafft, eine Abwechslung in das Programm zu bringen, die ihresgleichen sucht. Von mittelalterlicher Musik im Kreuzgang über ein Orgelkonzert in der Basilika, grandiose Vokalmusik des Renner-Ensembles bis hin zu diesem fantastischen Abschluss. "Leider können wir das Open-Air heuer nicht wie im vergangenen Jahr mit einem Feuerwerk beenden. Wind und Trockenheit stellen eine zu große Gefahr für einen eventuellen Funkenflug dar. Das können und wollen wir nicht riskieren." entschuldigte sich Pater Lukas schon in der Begrüßung. Unnötigerweise, wie sich herausstellte. Das Publikum war auch ohne dieses I-Tüpfelchen grenzenlos begeistert.
 

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