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Gestiefelte Dampfwalzen rocken Ernsgaden

 

Grobschlächtig mag man sie wohl manchmal bezeichnen wollen, doch mitunter zeigen die Raith-Schwestern auch ihre sensiblen Seiten. Da Blaimer bekam sie an diesem Abend selten bis nie zu spüren. Lautstark plärrten sie in das mit gut 700 Leuten gefüllte Zelt und demonstrierten mit Wort und Tat, dass sie, getreu dem namen ihres Programms, "schwer vermittelbar" sind.

 

Anpassung ist nicht die Sache der Rodinger Truppe. Oberpfälzer halt. Und das sagen sie auch laut und deutlich. Zum Grand Prix der Volksmusik seien sie angemeldet gewesen, aber dann nicht genommen worden. Wen wundert's, das Publikum vor Ort jedenfalls nicht.

 


Markus und Peter, beide willkürlich im Publikum ausgespäht, bekamen es knüppeldick um die Ohren - die ganze Vorstellung über. Markus, in der ersten Reihe sitzend, verstand nach Ermessen der Raith-Schwestern nix, wo er doch Dortmunder ist. Übersetzungsbemühungen von Susi scheiterten an deren offen zugegebenen Unvermögen zur Transkription ins Hochdeutsch. Die Gemeinheiten, denen sich Markus und Peter aussetzen mussten, steigerten sich zu einem umjubelten Auftritt auf der Bühne, den sie aber souverän hinlegten.

 

 

Kein Wunder, dass sich bei einer Umfrage von Susi und Tanja, wer denn im Publikum unter 90 Kilo wiege, männlich und ledig sei, nur drei Mannsbilder meldeten. "Eine brutale Auswahl", so die Raiths. Und selbige Kriterien mit der Variation über 90 Kilo? Einer! Der jedoch hatte als sich selbst benannten "Funkenschuster" den falschen Beruf. Ein Metzger, so einer hätt' es sein sollen, war's aber eben nicht, weil er sich dann als Elektriker outete. Gelernt hat das Publikum darauf, dass ein Viertel allen Fleisches aus China kommt und die Hühner in Legebatteerien so viel Platz hätten wie das Publikum vor Ort. Bei der Hymne "Ein Herz für Bibiheandal" mit angeblichen 25 Strophen konnten die Leute dann juhuzen und zum Oberpfälzer-Refrain "Wow, wow, wow fahr ma hin" ordentlich mitsingen. Da Blaimer zeigte in etlichen Einlagen, was er als Instrumentalist so alles drauf hat - das konnte sich hören lassen! Volkslied meets Rock, sagte ein Bayer im Publikum - dem ist nur zuzustimmen.

 


Mit dem musikkabarettistischem Quartett ist den Ernsgadener Feuerwehrlern ein spiten Auftakt gelungen. Sie selbst hatten allerdings nicht viel davon, denn die emsige Truppe war vollauf damit beschäftigt, den wirtschaftlichen Betrieb aufrecht zu erhalten. Dank ihres Engagements ist ihnen das auch hervorragend gelungen. Und das nicht zuletzt auch mit dem Feuerwehrnachwuchs. Mit dem Kauf einer Eintrittskarte für sich unterstützte übrigens auch Ernsgadens Bürgermeister Karl Huber (CSU) seine Wehr.

 


Die Jubiläumsfeier geht am morgigen Samstag, 27. Juli, um 20 Uhr weiter mit der "Fire-Deife-Disco-Night".
 

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